Sonntag, 1. Februar 2009

HPV-Impfung (10)

Informationen aus dem "impf-report" Newsletter 25/2008 (www.impf-report.de) vom 11.11.2008:

  • Umsatzerwartungen von Merck für HPV-Impfstoff GARDASIL

    "(...) Die Umsätze bei Gardasil, einem Impfstoff zur Behandlung von Gebärmutterhalskrebs, gingen im dritten Quartal um 4 Prozent auf 401 Millionen Dollar zurück. Für das Gesamtjahr erwartet Merck 1,4 bis 1,6 Milliarden Dollar. Beim Atemwegsmittels Singulair verzeichnete Merck dagegen ein leichtes Plus von einem Prozent, bei 4,3 bis 4,5 Milliarden Dollar soll der Umsatz 2008 liegen. Der US-Konzern ist seit dem Skandal um sein 2004 zurückgezogenes Schmerzmittel Vioxx in schwerem Fahrwasser. Merck & Co. machen zudem wie anderen klassischen Pharmariesen immer mehr Nachahmermedikamente (Generika) zu schaffen." -
    finanzen.net vom 22. Okt. 2008
    http://www.finanzen.net/nachricht/ROUNDUP_US_Konzern_Merck__Co_streicht_weiter_Stellen__Ausblick_reduziert_797706


  • USA: Todesfälle und Impfkomplikationen nach GARDASIL

    (ir) In den USA wurden bis zum 31. August 2008 mehr als 10.000 Komplikationen und 27 Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit der HPV-Impfung gemeldet. Die US-Seuchenbehörde CDC und die US- Zulassungsbehörde FDA sehen keinen Zusammenhang mit dem Impfstoff und sind laut einer aktuellen Stellungnahme davon überzeugt, dass seine Anwendung sicher ist.
    Das NVIC, eine impfkritische Elternorganisation, kritisiert die fehlende Transparenz dieser Behörden und verlangte in einer Pressemeldung die Offenlegung der Namen der beteiligten Experten und der Kriterien für die Beurteilung des Impfstoffrisikos.

    --> Entwarnung CDC: http://www.cdc.gov/vaccinesafety/vaers/gardasil.htm
    --> Pressemeldung NVIC: http://www.businesswire.com/news/home/20081024005429/en
    --> Washington Post: http://www.washingtonpost.com/wp- dyn/content/article/2008/10/22/AR2008102203058.html
    --> Wall Street Journal: http://online.wsj.com/article/SB122471132565059959.html


  • Zwei Drittel der Berliner Mädchen gegen HPV geimpft

    "Die seit zwei Jahren auch in Deutschland zugelassene Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs wird in Berlin gut angenommen. Bereits zwei Drittel der 12- bis 17-jährigen Mädchen hätten sich gegen die krebsauslösenden HP-Viren impfen lassen, betonte Burkhard Bratzke, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin, am Montag. (...)" -
    BerlinOnline.de vom 27. Okt. 2008
    www.berlinonline.de/aktuelles/berlin/detail_ddp_2251072190.php


  • Prix Galien International 2008 an Impfstoff Gardasil® verliehen

    Berlin (ots) - Große Ehre für eine große Innovation:
    Der zehnte Prix Galien International geht an den Impfstoff Gardasil® von Sanofi Pasteur MSD. Die weltweit höchste unabhängige Auszeichnung für ein Arzneimittel, die auch als "Nobelpreis der Pharmazie" gilt, wurde am Abend des 30. Oktober im Rahmen eines großen Festaktes im Berliner Hotel Adlon verliehen. Überreicht wurde der Preis in Form einer Medaille und einer Urkunde von Prof. Dr. Erland Erdmann. Der Direktor des Herzzentrums Köln ist Präsident der Jury des Prix Galien International 2008.

    Die internationale Jury begründete ihre Entscheidung mit der herausragenden Rolle, die das Präparat für den pharmakologischen Fortschritt spielt. Der prämierte Impfstoff Gardasil® ist der erste Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs. Er richtet sich gegen humane Papillomviren (HPV), die nicht nur Krebs am Gebärmutterhals, sondern auch an Vulva und Vagina sowie Genitalwarzen auslösen können. Es handelt sich um einen rekombinanten Impfstoff mit virusähnlichen Teilchen ohne virale DNA.
    Der Vierfach-Impfstoff ist über einen Zeitraum von zehn Jahren in klinischen Studien mit insgesamt mehr als 25.000 Frauen aus mehr als 30 Ländern geprüft worden.

    Unter der Regie der ÄRZTE ZEITUNG fand die internationale Preisverleihung nach 1994 erst zum zweiten Mal in Deutschland statt.
    Prof. Axel Karenberg, Professor für Geschichte der Medizin an der Universität zu Köln, hielt die Festrede.
    Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, hatte die Schirmherrschaft übernommen.
    1970 erstmals in Frankreich im nationalen Kontext vergeben, wurde der Prix Galien nach und nach von anderen europäischen Ländern übernommen, 1985 auch von Deutschland (Galenus von Pergamon Preis).
    Seit 1990 können sich die Gewinner der nationalen Auszeichnung um den Prix Galien International bewerben." -

    Pressemitteilung der Ärzte Zeitung vom 31. Okt. 2008
    http://www.presseportal.de/pm/9791/1292804/medical_relations_gmbh

    Kommentar (Hans U. P. Tolzin, Herausgeber des impf-report):
    Für einen derartigen Preis "unter der Regie der Ärzte Zeitung" braucht man im Grunde keine wissenschaftlichen Argumente, sondern nur eine ausreichend mit finanziellen Mitteln ausgestattete Marketing-Abteilung. Die Ärzte unter Ihnen wissen, dass die Ärzte Zeitung kostenlos an Ärzte verschickt wird. Dies bedeutet eine maximale Äbhängigkeit dieser Zeitung von Werbeeinahmen und sonstigen Zuwendungen "interessierter Kreise". Dementsprechend sieht auch der Inhalt der Ärzte Zeitung aus. Seit ich die Medienlandschaft beobachte, war die Ärzte Zeitung immer das Blatt mit den meisten enthusiastischen Berichten über die verschiedensten Impfstoffe. Doch seit diesem Herbst gab es noch einmal eine enorme Steigerung. So gut wie jede Ausgabe des täglichen Newsletters hat mindestens einen, meistens sogar mehrere Artikel zum Thema Impfen.

    Insgesamt kann man sagen: Noch nie wurde so viel für Impfungen geworben. Der Umkehrschluss dieser Feststellung könnte jedoch sein: Noch nie war so viel Werbung notwendig, um die Bevölkerung "bei der Impfstange" zu halten. Möglicherweise ist der Moment, an dem die öffentliche - und veröffentlichte - Meinung kippt, gar nicht mehr so fern.



  • EU will der Pharmaindustrie öffentliche Werbung erlauben

    "Wo hört objektive Information auf und wo beginnt Werbung? Eine Frage, die gerade im Gesundheitswesen nur schwer zu beantworten ist. Zum Schutz der Konsumenten ist EU-weit jegliche Werbung für rezeptpflichtige Arzneien untersagt, die sich nicht an Ärzte richtet. So soll sichergestellt werden, dass die Auswahl einer Therapie rein sachlichen Kriterien unterliegt.
    Nun will die EU die Informationsmöglichkeiten der Pharmaindustrie gegenüber den Patienten ausweiten. Es soll leichter werden, Angaben zu ihren Produkten direkt an den Konsumenten zu bringen.
    Dadurch könnte es aber für den Patienten noch schwieriger werden, zu objektiven Informationen zu gelangen, befürchtet die Anti-Korruptionsorganisation Transparency International.
    "Werbung kann Ihre Gesundheit gefährden", lautete denn auch der provokante Titel einer Podiumsdiskussion, die sie kürzlich in Wien veranstaltete. (...)
    Ein Negativbeispiel ist für Sylvia Groth vom Grazer Frauengesundheitszentrum die Kampagne für den HPV-Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs:
    Bereits 2005, noch vor Einführung des Produkts, habe man gezielt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf diese Krankheit gelenkt. "Dabei wurden enorme Ängste geschürt." Später wurde dann unter Einbeziehung Prominenter Stimmung für den Impfung gemacht. "Die Frage, ob sie überhaupt etwas bringt, trat dabei völlig in den Hintergrund. Es ging nur mehr darum, wer sie bezahlt.
    Dabei sind viele Studiendaten über den Impfstoff noch gar nicht veröffentlicht." -

    KURIER online vom 20. Okt. 2008
    http://www.kurier.at/freizeitundgesundheit/gesundheit/246112.php


  • Public Relations: Lizenz zum Täuschen

    "Muss PR wahrhaftig sein oder gehört die Lüge zum Geschäft?
    In der Zunft der Öffentlichkeitsarbeiter ist ein bizarrer Streit ausgebrochen - der einiges über das Selbstverständnis der Branche verrät. (...)
    Erst seit zwei Jahren ist Gardasil auf dem Markt und war bereits 2007 mit 238 Millionen Euro der größte Umsatzbringer unter den deutschen Arzneimitteln. Vor allem aber ist der Wirkstoff ein Exempel für besonders geschickte Konditionierung der öffentlichen Meinung. Denn die Impf-PR, das deutet sich an, schafft eine zumindest trügerische Sicherheit.
    Viele Mädchen vernachlässigen inzwischen, dass die Impfung eine Früherkennung nicht ersetzt - denn sie schützt zwar vor den häufig krebserregenden HPV-Typen 16 und 18. Aber "gegen mindestens 14 weitere gefährliche HPV-Typen hilft der Impfstoff überhaupt nicht", sagt Rolf Rosenbrock, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung zum Gesundheitswesen.
    Würden zwei Typen eliminiert, entstehe zudem eine "Lücke", die andere Viren besetzen könnten, warnt das "New England Journal of Medicine".
    Merck, schreibt die "New York Times", habe sowohl die Krankheitsgefahr als auch die Präventionsfähigkeit des Impfstoffs "grandios übertrieben".
    Den Boden für die Euphorie bereitete Merck mit der PR-Agentur Edelman bereits im Jahr 2005.
    Mit Hilfe von Patientenorganisationen, Ärzten und Prominenten wurde zunächst die Gefahr von Gebärmutterhalskrebs in Erinnerung gerufen. Unzählige Armbänder wurden in Umlauf gebracht:
    "Make the connection" stand auf ihnen - die spätere Zielgruppe sollte erst einmal lernen, Papillom-Viren mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung zu bringen.
    "Make the commitment" war die zweite Stufe - ein Versprechen, sich beim Arzt zu informieren.
    Und der wusste dann natürlich von dem Wundermittel in der Pipeline der Pharmaindustrie.
    Im Frühjahr 2006 folgte mit "Tell someone" der finale dritte Schritt:
    das Lostreten einer Bewegung.
    Allein im Mai schaltete Merck 788 TV-Spots, die den Amerikanern Angst machten: Zu sehen waren ganz normale Frauen, die sich wunderten, wie verbreitet HPV-Viren seien. Mercks Logo tauchte im Spot auf, aber noch nicht Gardasil.
    Das wurde erst im Juni zugelassen. So erschien kurz vor Einführung des Produkts der Eindruck einer vermeintlichen Bürgerbewegung, die sich um Gebärmutterhalskrebs sorgte und eine Lösung einforderte.
    Für Europa baute Sanofi Pasteur eigens eine "Coalition Against Cervical Cancer" auf.
    In Deutschland warnte die Designerin Jette Joop mit Tochter in TV-Spots vor dem Virus. Mit der von Sanofi beförderten Aktion Piks schaffte es das Thema leicht bis an die Schulen. "Ein kleiner Piks und du bist auf der sicheren Seite", suggeriert Kanu-Olympiasiegerin Fanny Fischer.
    Die Berliner Rapperin Sookee schrieb sogar ein Lied für die Impfung. (...)" -
    DER SPIEGEL online vom 24. Okt. 2008
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,584750,00.html

3 Kommentare:

  1. Wenn man den Beitrag von Theresia Wölker in der Ärzte zeitung zum Thema HPV-Impfung genau liest, fällt sicher auf, dass es heir nicht um das Wohl der Patienten geht, sondern allein um die Profit-Maximierung der Ärzte. Und natürlich geht es da auch um PR für Gardasil. Inzwischen leider die Hauptbeschäftigung der Ärzte Zeitung: Platte PR, mieser Journalismus.

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  2. Danke für den Hinweis! Der Artikel wird natürlich umgehend aufgenommen!

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  3. Die Ärztezeitung hat sogar ein Extra-Heft nur zu Gardasil gemacht. Kritische Anmerkungen fehlen natürlich.
    Allerdings ist die gesamte Medizin-Presse da nicht besser.

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