Donnerstag, 31. Dezember 2009

"Schweine"-Grippe und die Folgen

Schweinerei mit der Grippe

SPD-Politiker Wolfgang Wodarg hält die Maßnahmen gegen H1N1 für "einen der größten Medizinskandale des Jahrhunderts" und macht die Schweinegrippe zum Thema im Europarat.

  • Von Rainer Woratschka
  • Datum 16.12.2009 - 11:54 Uhr
Nur wenige Deutsche haben sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen – jetzt sind viele Impfstoffdosen übrig

Nur wenige Deutsche haben sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen – jetzt sind viele Impfstoffdosen übrig

Gesundheitsgefahr durch gefälschte Pandemien – unter diesem Motto beschäftigt sich der Europarat im Januar mit dem Einfluss der Pharmaindustrie auf die weltweiten Kampagnen gegen die Vogel- und Schweinegrippe. Vorgesehen sind eine Dringlichkeitsdebatte in der Parlamentarischen Versammlung und ein Untersuchungsausschuss.

Initiiert wurde beides von dem ehemaligen deutschen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Wodarg (SPD), der in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates noch als Chef des Unterausschusses für Gesundheit amtiert. Wodarg ist Arzt und Epidemiologe, er hält den Umgang mit der Schweinegrippe für "einen der größten Medizinskandale des Jahrhunderts".

In seinem vom Ausschuss einstimmig beschlossenen Antrag kritisiert er die Beeinflussung von Wissenschaftlern und Behörden durch geschäftstüchtige Pharmaunternehmer. Dies habe dazu geführt, dass "unnötigerweise Millionen gesunder Menschen dem Risiko mangelhaft getesteter Impfstoffe ausgesetzt" worden seien – bei einer Infektionskrankheit, die "erheblich harmloser" sei als alle Grippewellen der Vorjahre und "nicht einmal ein Zehntel der hierbei üblichen Todesfälle" verursacht habe.

Schlimmer noch als die Tatsache, dass die Impfstoffhersteller mit ihrer Panikmache auf Kosten der Steuerzahler so prächtig verdient hätten, findet Wodarg, "dass man dafür auch Körperverletzung in Kauf genommen hat". Die in den Impfstoffen steckenden Wirkungsverstärker seien kaum erprobt worden, sagte der SPD-Politiker dem Tagesspiegel. Und auftretende Nebenwirkungen bis hin zu gefährlichen Nervenlähmungen würden nach wie vor nur lückenhaft registriert.

Beschäftigen müssten sich Europarat und Berichterstatter laut Wodarg insbesondere mit der Rolle der UN-Weltgesundheitsorganisation (WHO), die im Juni für die Schweinegrippe die höchste Pandemiestufe ausgerufen hat. Erstmals sei das Kriterium für die Höherstufung hierbei nicht mehr das tatsächliche Krankheitsrisiko gewesen, sondern die Zahl der Krankheitsfälle.

Damit galt die Infektion als weltweite Seuche, die Staaten wurden zum Handeln gedrängt. Der hundertmillionenfache Kauf kaum getesteter Impfstoffe und Medikamente weltweit sei die Reaktion gewesen – trotz der Zurückhaltung einiger weniger skeptischer Staaten wie Polen, Luxemburg oder der Schweiz.

Weil die WHO nicht parlamentarisch kontrolliert werde, müssten dort nun die Regierungen Konsequenzen verlangen, fordert Wodarg. Es könne nicht sein, dass man die Pandemie-Definition einer Organisation überlasse, die offensichtlich dem Einfluss von Pharmaverkäufern unterliege. Viele der Entscheidungsträger dort kämen aus der Industrie und gingen wieder dahin zurück, sagte Wodarg. Zu untersuchen sei zudem die Rolle von und die Einflussnahme auf Paul-Ehrlich- und Robert-Koch-Institut, die in Deutschland entscheidenden Stellen.

In der Vergangenheit hat schon einmal eine Europaratsuntersuchung Staub aufgewirbelt. Im Jahr 2005 wurde der Schweizer Politiker Dick Marty beauftragt, den vermuteten geheimen Gefangenentransporten und Gefangenenlagern der CIA in Europa nachzuspüren. Seine Berichte belegten die Existenz von CIA-Geheimgefängnissen in Polen und Rumänien und das Mitwissen mehrerer europäischer Länder um die illegalen Aktivitäten.

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Geschäft mit der Angst

Aus dem "Südkurier" vom 11.12.2009:

„Es ist ein Geschäft mit der Angst“

Der SPD-Gesundheitsexperte Wolfgang Wodarg wirft den Pharmakonzernen vor, bewusst die Gefahren der Schweinegrippe übertrieben zu haben. Mit dem SÜDKURIER sprach er über die kalkulierten Übertreibungen der Pharmaindustrie.

Herr Doktor Wodarg, gibt es die Schweinegrippe wirklich oder ist das nur eine Erfindung der Pharmaindustrie, um das Geschäft anzukurbeln?
Es ist keine Erfindung, aber die Gefahr wird übertrieben. Die Schweinegrippe ist relativ harmlos. Die normale saisonale Grippe fordert viel mehr Opfer.
In Deutschland sind es sonst 8000 bis 15 000 Todesfälle pro Jahr.

Wie kommt es, dass die Furcht vor der Schweinegrippe höher ist als vor der saisonalen Grippe?
Die Pharmaindustrie hat dafür gesorgt, dass die Risiken der diesjährigen Grippe übertrieben werden und die vorbereiteten Pandemiepläne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) endlich in Kraft treten konnten. Denn die Konzerne haben mit einer Pandemie spekuliert.
Schon die Vogelgrippe wurde als tödliche Seuche dargestellt, um den Menschen Angst zu machen. Dabei ist es eine Tierseuche und wird nicht wie die saisonale Grippe von Mensch zu Mensch übertragen.
Dennoch hat die Pharmaindustrie diese Gelegenheit genutzt, um Pandemiepläne einzufordern, damit die Regierungen sich verpflichten, Impfstoffe zu bestellen.

Wer profitiert konkret vom Geschäft mit der Angst?
Das sind einige Pharma-Multis wie GlaxoSmithKline, Baxter und Gilead Sciences mit Roche, die an Tamiflu gut verdient haben.
Von Fachleuten wird eine Wirkung dieses Präparates sehr kritisch gesehen. Es verkürzt die Grippe statistisch um einen halben Tag. Dennoch wurden die Pillen überall eingelagert. Das war weltweit gesehen ein Milliardengeschäft. Nun wird die Schweinegrippe dazu genutzt, um dieses Geschäft wieder anzuheizen.
Die zweiten großen Profiteure sind die Impfstoffhersteller. Dazu zählen Unternehmen wie Baxter und Novartis. Ihr Einfluss geht sogar so weit, dass ihre Mitarbeiter bei der WHO am Entscheidungsprozess beteiligt sind.

Ist das zulässig oder Korruption?
Fakt ist, dass Klaus Stöhr, der Leiter der epidemiologischen Einsatzgruppe der WHO, kurz nach der Vogelgrippekampagne direkt zum Pharmakonzern Novartis wechselte. Dort ist er für Grippe-Impfstoffe zuständig.
Ich hatte auf die Gefahren des anfangs von der Bundesregierung bestellten Novartis-Impfstoffes hingewiesen. Denn dieser Impfstoff wurde auf tumorartigen Zellen gezüchtet.
Mit dem Arzneimittel-Telegramm habe ich gefordert, dass man zunächst in klinischen Versuchen das Krebsrisiko ausschließen müsse. Daraufhin hat die Regierung den Auftrag für Novartis zurückgezogen.

Sie waren lange Zeit als SPD- Abgeordneter im Gesundheitsausschuss und sind immer noch im Europarat. Was sagen ihre Kollegen zu diesen Vorwürfen?
Es gab unterschiedliche Reaktionen. Um das zu verstehen, muss man aber wissen, dass es immer die beruhigenden Stimmen des Robert-Koch Instituts und des Paul-Ehrlich Instituts gab. Ich als Mediziner konnte die Aussagen nicht nur politisch, sondern auch fachlich beurteilen. Das ist mein Privileg als Arzt und Epidemologe.

Wie haben die deutschen Fachinstitute auf die Schweinegrippe reagiert?
Die haben diese Panikmache mitgetragen. Die Aussage bei der Vogelgrippe war immer: man weiß nicht, aber vorsichtshalber sollte man, es könnte ja sein, dass es stimmt.
Dieser Ansatz ist wissenschaftlich völlig unhaltbar. Ohne Beweise könnte man jedes Risiko aufblasen.
Außerdem ist er virologisch falsch. Denn Viren, die besonders gefährlich sind und Menschen töten, würden sich den eigenen Nährboden entziehen. Am erfolgreichsten sind Viren, bei denen die Wirte nicht sterben.

Und Wirte sind in diesem Fall Menschen?
Ja. Deshalb verbreitet sich ein Virus, der die Menschen nicht so krank macht, viel schneller. Wenn die Menschen weiterhin zur Arbeit oder in die Schule gehen können, stecken sie viel mehr andere Menschen an.

Wie wichtig ist die Begrifflichkeit für das Geschäft mit der Angst?
Wenn man das neue Virus Rattengrippe genannt hätte, wäre die Furcht vermutlich noch größer. Dahinter stecken reine Marketingüberlegungen. Denn Viren sind zusammengesetzt wie ein Mosaik aus verschiedenen Vorgängern mit unterschiedlichen Markern an der Oberfläche, die man in verschiedenen Säugetieren oder Vögeln wiederfindet. Da kann man sich ein beliebiges Segment aussuchen und die Grippe danach benennen.

Wer hat denn als Erster das Milliardengeschäft mit der Grippe entdeckt?
Mir schien es so, dass die ganze Inszenierung mit der Vogelgrippe begann. Eine herausragende Rolle hatte dabei Donald Rumsfeld.
Er war bis zu seinem Amtsantritt als US-Verteidigungsminister Vorstandsmitglied beim Pharmaunternehmen Gilead Sciences. In seiner Regierungszeit blieb er Großaktionär. Rumsfeld inszenierte dann in der Bush-Administration den Vogelgrippealarm, was eine Verkaufskampagne für das von Gilead Sciences zusammen mit der Schweizer Firma Roche produzierte Medikament Tamiflu war. Als Folge stiegen die Aktien.
In den USA wurden insgesamt 1,5 Milliarden Dollar aus Steuergeldern für Tamiflu ausgegeben. Die WHO hat das mitgemacht.
Das war dann Anlass, dass in Deutschland Pandemiepläne geschmiedet wurden. Einige Pharma-Unternehmen haben das sehr gefördert. Zudem hat die deutsche Regierung dem Pharmaunternehmen Glaxo-Smith-Kline geholfen, in Sachsen ein Impfstoffwerk zu bauen. Es sollte ja möglichst schnell ein Serum produziert werden können. Auch hat sich die Pharmaindustrie eine Abnahmegarantie geben lassen. Dabei war schon der Vogelgrippevirus für Menschen harmlos.

Warum funktioniert die Inszenierung bei der Schweinegrippe nicht so gut?
Die Menschen sind klüger als man glaubt.

Was kann man tun gegen diese fragwürdigen Geschäfte?
Wir müssen für mehr Transparenz sorgen. Ganz besonders bei Institutionen wie der WHO. Es darf nicht möglich sein, dass Spitzenbeamte gemeinsame Sache machen mit der Pharmaindustrie. Das kostet uns hunderte von Millionen, die wir für wichtigere Maßnahmen brauchen. Das ist ganz einfach Korruption. Im Europarat kämpfe ich gemeinsam mit einem englischen Kollegen dafür, dass ein Untersuchungsausschuss eingesetzt wird. In Deutschland sollte man die Verbindungen der Industrie mit dem Robert-Koch und Paul-Ehrlich Institut durchleuchten.

Mit Wolfgang Wodarg sprach Davor Cvrlje

Sonntag, 27. Dezember 2009

Impfung gegen „Schweine-Grippe“ - Nutzen bisher nur für die Impfstoffhersteller belegt

Eine Stellungnahme der Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V. (http://www.individuelle-impfentscheidung.de)

(Hervorhebungen im Text durch Fettdruck vom Blogautor)

Im Eilverfahren hat die europäische Kommission im Herbst 2009 mehrere H1N1-Impfstoffe zugelassen, die die Infektion mit dem „Schweinegrippe“-Virus H1N1 verhindern sollen. Sicherheit und Wirksamkeit der neuen Impfstoffe sind nur ansatzweise untersucht. Die Schweinegrippe-Hysterie bietet den Impfstoffherstellern offensichtlich eine gute Gelegenheit, neue und riskante Herstellungsverfahren und Hilfsstoffe zur Zulassung zu bringen. Die Zulassungsbehörden haben die Hürden fahrlässig niedrig aufgestellt.


Die "Pandemie-Impfstoffe"

Drei der neuen H1N1-Impfstoffe arbeiten mit problematischen Wirksamkeitsverstärkern:
Pandemrix® von GlaxoSmithKline mit dem Verstärker AS03, Focetria® von Novartis und Celtura® von Novartis mit dem Verstärker MF59. Beide Wirksamkeitsverstärker enthalten das problematische Squalen.
Bei Celtura® sind die Viren nach einem neuen Verfahren auf Nierenzellen von Hunden gezüchtet. Diese Zellen können in anderen Organismen Krebs auslösen (AT 12/2007). Ob diese Gefahr auch beim Menschen droht, wenn Erbmaterial dieser Zellen in den Impfstoff gerät, ist bislang nicht untersucht.

Der vierte neu zugelassene Impfstoff, Celvapan® von Baxter, ist ein Ganzkeim-Impfstoff ohne Wirksamkeitsverstärker, der nach einem neuen und bisher unüblichen Herstellungsverfahren auf Säugetierzellen gezüchtet ist. Ganzkeim-Impfstoffe gelten wegen ihrer schlechten Verträglichkeit als veraltet. Für Celvapan® ist die Datenlage zur Verträglichkeit bisher äußerst dünn, für ungeborene Kinder ist der Impfstoff riskant (AT 11/2009, HANDELSBLATT 2009).

Bereits im Juli 2009 hatten die deutschen Bundesländer 50 Millionen Dosen des H1N1-Impfstoffs Pandemrix® im Wert von 700 Millionen Euro bestellt – zu einem Zeitpunkt, als den Gesundheitsbehörden die pflichtgemäße Überprüfung von Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs noch gar nicht möglich war. Bis heute gibt es lediglich eine Impfstudie mit Ratten und einer Nachbeobachtungszeit von zwei Stunden Dauer, und Studien mit so genannten Impfstoff-Atrappen („Mock-up“). Im Bewertungsbericht der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA zu Pandemrix® heißt es lapidar: "...mit dem Impfstoff Pandemrix® wurde keine pharmakologische Studie zur Sicherheit durchgeführt" (EMEA 2009). In mehreren Studien, in denen die Pandemrix-Atrappe (A/H5N1) mit Grippeimpfstoffen ohne Wirkstoffverstärker verglichen wurde, fanden sich deutlich vermehrt Nebenwirkungen aller Schweregrade (BLITZ-AT 2009).

Ergebnisse klinischer Studien zu Wirkung und Sicherheit der H1N1-Impfstoffe werden erst nach Beginn der Massenimpfung vorliegen – ein bisher einmalig riskanter Vorgang angesichts des in allen EU-Ländern weiterhin milden Verlaufes der Erkrankung (die meisten Patienten sind gesund, bevor die Diagnose „H1N1“ gesichert ist). Zu Recht spricht der französische Impfexperte Marc Girard von einer „regulatorischen Anarchie“ (GIRARD 2009).

Der Impfstoff Pandemrix® ist auf Hühnereiern gezüchtet und verbietet sich somit bei Hühnereiallergie. Er enthält den neuen Impfstoffverstärker AS03, dessen Inhaltsstoff Squalen (das auch in Focetria® und Celtura® enthalten ist) im Tierversuch zur Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Gewebe führt. Personen mit einer genetischen Neigung zu Autoimmunerkrankungen könnten dadurch gefährdet werden (KURODA 2006). In der Studie mit der Pandemrix-Atrappe (A/H5N1) kam es unter 300 Kindern zu zwei Fällen von autoimmuner Leberentzündung, einer äußerst seltenen Erkrankung; bei Fälle wurden von der EMEA als Zufall abgetan (EMEA 2009 S. 57). Forscher diskutieren auch die Möglichkeit, dass die Impfstoffverstärker durch autoimmune Mechanismen arteriosklerotische Blutgefäßerkrankungen auslösen oder beschleunigen könnten (BHAKDI 2009).

Wegen der Lieferung als Mehrfachdosis wird Pandemrix® mit dem Problemstoff Thiomersal konserviert. Diese Quecksilberverbindung steht unter Verdacht, das Risiko für neurologische Erkrankungen zu erhöhen (YOUNG 2008, HEWITSON 2009).

Bisher durchgeführte Studien zeigen, dass mit AS03-verstärkte Impfstoffe deutlich schlechter verträglich sind als nicht verstärkte Impfstoffe (AT 11/09). Im Zusammenhang mit der Impfung kommt es immer wieder zu schweren Zwischenfällen und auch Todesfällen (DÄ 4.11.2009, ÄZ 2009). Dem Paul-Ehrlich-Institut bis Ende November 2009 über 40 schwere allergische Zwischenfälle, mindestens 14 Lämungserkrankungen und über 600 weitere Impfnebenwirkungen gemeldet - darunter auch 15 Todesfälle. Bei der bekannten Untererfassung von Impfnebenwirkungen ist es schwer nachvollziehbar, warum das Paul-Ehrlich-Institut schwere Zwischenfälle nach der Impfung als Zufall abtut, während ihm der Nachweis von H1N1-Viren in einem Abstrich ausreicht, um schwere Erkrankungen und Todesfälle auf dieses Virus zurückzuführen. Rein statistisch ist zu erwarten, dass in Deutschland pro Jahr etwa 3000 Menschen sterben, die zufällig auch das Schweinegrippe-Virus in sich tragen (AT 2009, 12, WELT 2009).

In den USA hatte 1976 ein ebenfalls überstürzt zugelassener H1N1-Impfstoff bei Hunderten von Patienten zu Lähmungserkrankungen (Gullain-Barré-Syndrom) geführt. Neben solchen neurologischen Erkrankungen können Grippeimpfungen auch allergische Reaktionen auslösen, den Verlauf von Asthma verschlechtern, die allgemeine Krankheitsanfälligkeit steigern und die Entstehung von Autoimmunerkrankungen begünstigen (TOPLAK 2008).

Die Impfempfehlung

Ungeachtet aller Einwände empfahl die Ständige Impfkommission STIKO die H1N1-Impfung zunächst für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen, für Menschen (auch Kinder ab 6 Monaten) mit chronischen Krankheiten und für Schwangere (EB 2009). Anfang Dezember 2009 wurde - trotz rückläufiger Erkrankungszahlen - die Impfung allen Bevölkerungsgruppen empfohlen (EB 2009, 50).

Zur Impfung von Schwangeren hieß es im Anhang der STIKO-Impfempfehlung, sie sollten „bis zum Vorliegen weiterer Daten mit einem nicht-adjuvantierten Spaltimpfstoff geimpft werden“, also einem Impfstoff ohne Wirksamkeitsverstärker. Diese Empfehlung war schon kabarettreif, denn ein solcher Impfstoff wurde erst Mitte Dezember zugelassen, also die Schweinegrippe schon auf dem Rückzug war.

Impfwillige Schwangere und ihre Ärzte wurden von der STIKO mit folgender Erklärung noch weiter verwirrt: "Die Anwendung von Pandemrix® in der Schwangerschaft ist unter der Berücksichtigung von offiziellen Empfehlungen von der Zulassung abgedeckt, wenn eine Impfung für notwendig erachtet wird“. Generell wies die STIKO darauf hin „dass die Impfung im Zweifelsfall nach individueller Nutzen-Risiko-Abwagung vorgenommen werden soll. Das gilt insbesondere für chronisch Kranke, Kinder und Schwangere“. Offensichtlich war dies ein Versuch, die Verantwortung für mögliche Impfnebenwirkungen den Ärzten zuzuschieben. Impfärzten empfehlen wir daher die akribische Dokumentation darüber, dass sie ihre Patienten über das Fehlen von Daten zur Impfstoffsicherheit aufgeklärt haben.


Interessenskonflikte, Gewinnmitnahmen - und Zweifel

Im Vorfeld der Impfempfehlung waren sowohl die STIKO als auch die EMEA massiv in die Kritik geraten, weil sie Entscheidungsprozesse nicht transparent machen und Interessenskonflikten unterliegen (TRANSPARENCY 2009). Auch die Gesundheitsministerien von Bund und Ländern wurden kritisiert, weil sie dem Hersteller GlaxoSmithKline in einer geheimen Vereinbarung eine Haftungsfreistellung garantieren, ihm die Logistik bei der Auslieferung der Impfstoffe abnehmen und dafür auch noch überhöhte Preise zahlen - allein 6 Euro pro Impfstoff für den Wirkstoffverstärker AS03 - das Arznei-telegramm spricht von "Abzockerei" (AT 2009).

Nachdem die WHO im Mai 2009 für die H1N1-Influenza eigens die Pandemie-Definition angepasst hatte - um H1N1 zur Pandemie erklären zu können, wurde die "Gefährlichkeit" als Kriterium gestrichen -, spielen nationale und internationale Behörden den betroffenen Pharmakonzernen in die Hände. Das europäische Parlament wird sich im Januar 2010 in einer Dringlichkeitsdebatte und einem Untersuchungsausschuss mit dem Einfluss der Pharmaindustrie auf die weltweiten Kampagnen gegen Vogel- und Schweinegrippe beschäftigen (TAGESSPIEGEL 16.12.2009). Antragsteller ist der Arzt und SPD-Abgeordnete Wodarg, der den Umgang mit der Schweinegrippe als "einen der größten Medizinskandale des Jahrhunderts" bezeichnet. Es seien „unnötigerweise Millionen gesunder Menschen dem Risiko mangelhaft getesteter Impfstoffe ausgesetzt“ worden. Untersucht werden müsse vor allem auch die Rolle der WHO und des deutschen Paul-Ehrlich- und Robert-Koch-Instituts.

In den vergangenen Jahren hatten unabhängige Experten die wissenschaftliche Grundlage von Grippeschutzimpfungen und antiviralen Medikamenten gegen die Grippe zunehmend in Frage gestellt. Der Influenza-Experte Tom Jefferson vom renommierten Cochrane Institut hatte mehrfach vernichtende Urteile sowohl über die Grippeimpfung als auch über Grippemedikamente gefällt. Keine der Maßnahmen sei in seiner Wirkung gesichert, ein positiver Einfluss auf die Sterblichkeit der Patienten sei nicht nachzuweisen.

Es gibt außerdem Belege dafür, dass die Influenza-Impfung den Aufbau einer langfristigen Influenza-Immunität blockieren kann und damit die Erkrankungswahrscheinlichkeit gerade im Alter erhöht (CARRAT 2006, BODEWES 2009). "Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen, stehen jetzt nicht mehr als rücksichtslose Hasardeure da. Denn es erscheint plausibel, dass das Durchleiden einer milden Schweinegrippe ... einen besseren Schutz vor künftigen Grippeinfektionen bedeutet als die Impfung" (FAZ 2009). So zeigte sich in der Influenza-Saison 2009 in Australien, dass das Durchmachen der "Schweinegrippe" vor der Erkrankung mit der meist schwerer verlaufenden saisonalen Influenza schützt; die Gesamtsterblichkeit an Influenza sank dadurch um ca. 90 Prozent (TAGESSPIEGEL 11.11.2009, Monitor 2009).

Laut Tom Jefferson wird die Gefahr der Schweinegrippe völlig überschätzt. Es werde aber bewusst Panik geschürt, denn damit lasse sich viel Geld verdienen. Die Gewinne seien riesig, und so sei der Druck der Industrie gerade in diesem Bereich immens (SPIEGEL ONLINE 2009).

Tatsächlich verbuchen die großen Hersteller von Grippemedikamenten - Roche, GlaxoSmithKline, Novartis und Baxter - riesige Gewinne, und weitere Gewinnerwartungen treiben die Aktienkurse in schwindelnde Höhen (HAMBURGER ABENDBLATT 2009). GlaxoSmithKline hat allein zwischen April und September 2009 einen Dreimonats-Rekordgewinn von 2,4 Milliarden Euro gemeldet, die Aktien sind um mehr als zehn Prozent gestiegen. Der Verkauf des Anti-Grippe-Mittels Relenza und des Impfstoffs Pandemrix® wird in diesem Jahr noch einmal mehrere Milliarden Euro Umsatz bringen. Leute wie Sir Roy Anderson, Berater bei der britischen Regierung, bei der Weltgesundheitsorganisation und für ein Jahresgehalt von 116000 britischen Pfund auch beim Impfstoffherstellers GlaxoSmithKline, garantieren den Cashflow aus den Kassen der Krankenversicherer hin zu den großen Pharmagiganten (DAILY MAIL 2009).

Die europäische Zulassungsbehörde EMEA wird zu fast zwei Dritteln von der Pharmaindustrie finanziert wird und ist nicht dem Gesundheits-, sondern dem Wirtschaftsressort der Europäischen Kommission zugeordnet. In Sachen „Schweinegrippe“ ist sie daher kaum als unabhängig zu einzuordnen (TRANSPARENCY 2009). So heißt es auch in der Direktive 65/66/EEC der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft aus dem Jahr 1965, oberste Regel für die Herstellung und Verteilung medizinischer Produkte sei es zwar, die öffentliche Gesundheit sicherzustellen, dies dürfte jedoch nicht auf darauf hinauslaufen, dass die Entwicklung der pharmazeutischen Industrie behindert wird (EEC 1965).

Die EMEA verfuhr nicht nur bei den H1N1-Impfstoffen, sondern auch beim Grippemittel Tamiflu® ungewöhnlich großzügig: Sie verlängerte im Mai 2009 dessen Haltbarkeit von fünf auf sieben Jahre und erweiterte die Zulassung im Pandemiefall auf Säuglinge, Schwangere und Stillende - und das, obwohl dieses Medikament in jüngster Vergangenheit sowohl wegen fraglicher Effektivität als auch wegen schwerer Nebenwirkungen Schlagzeilen machte. Noch vor einiger Zeit hatte die EMEA noch vor den Risiken von Tamiflu® gewarnt (DÄ 2007): Vor allem bei Kindern und Jugendlichen könnten in bis zu drei Prozent der Behandelten Verhaltensauffälligkeiten wie Verwirrtheit, Halluzinationen und Delirium auftreten (JEFFERSON LANCET 2009). In Japan gab es eine Reihe von Selbstmorden bei Jugendlichen, die Tamiflu eingenommen hatten.

Die Schutzwirkung durch Tamiflu® und dem verwandten Präparat Relenza® vor Influenza-Komplikationen wird von einer aktuellen Metaanalyse des Cochrane-Instituts und von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA generell in Frage gestellt (JEFFERSON 2009, BLITZ-AT 2009 22.12.09). Eine experimentelle Studie weist sogar darauf hin, dass die Behandlung mit Tamiflu die Aktivität des H1N1-Virus begünstigen könnte (LIN 2009). Es ist allerdings kaum zu erwarten, dass hierzu klinische Nachforschungen angestellt werden, denn für die Behörden ist Tamiflu nach wie vor ein unantastbarer Bestandteil der Strategie gegen die Schweinegrippe (z.B. WHO 2009).

Angesichts des bisherigen, im wesentlichen harmlosen Verlaufes der „Schweinegrippe“ gibt es keine einleuchtende Begründung für die Anwendung überteuerter, mangelhaft erprobter oder mit der Gefahr ernster Nebenwirkungen behafteter Medikamente wie der H1N1-Impfung oder Tamiflu®. Todesfälle durch die "Schweinegrippe" sind zwar tragisch, aber ihre Aufrechnung gegen die möglichen Vorteile der Impfung ist nicht statthaft, weil der Schutzeffekt der Impfung ungewiss ist und zum jetzigen Zeitpunkt niemand weiß, wieviele tragische Nebenwirkungen und Langzeitfolgen die Impfung mit sich bringt.
Was tun?

Tom Jefferson empfiehlt als Maßnahme zur Verhinderung einer Grippeerkrankung, sich öfters die Hände zu waschen - dies sei billig und in seiner Wirksamkeit belegt. Nebenwirkungen sind bei dieser Prophylaxe kaum zu erwarten.



Referenzen:

AT (Arznei-telegramm): Grippeimpfstoff Optaflu. AT 2007, 12:111-112

AT (Arznei-telegramm): Schweinegrippe: Alles im Griff? AT 2009, 9:77-80. Vergleichbarer Text im blitz-at vom 25.9.2009

AT (Arznei-telegramm): A/H1N1-Impfstoff: Alles im Griff? (III) Verträglichkeitsmythos und Empfehlungschaos. AT 2009, 11:93-94

AT (Arznei-telegramm): Schweinegrippe:...unterschiedliche Maßstäbe bei Todesfällen im Zusammenhang mit Infektion oder Impfung. AT 2009, 12:104-5

Ärztezeitung: Anaphylaktischer Schock nach Schweinegrippe-Impfung. 3.11.09

Bhakdi S, Lackner K, Doerr HW: Possible hidden hazards of mass vaccination against new influenza A/H1N1: have the cardiovascular risks been adequately been weighed? Med Microbiol Immun 2009, 198:205-209

Blitz-AT (Blitz-arznei-telegramm): Alles im Griff? III Schweinegrippe-Impfstoff: Verträglichkeitsmythos und Empfehlungschaos. 16.10.2009

Blitz-AT (Blitz-arznei-telegramm): Zweifel an den Daten zu Oseltamivir (Tamiflu). 22.12.09

Bodewes R, Kreijtz JH, Rimmelzwaan GF: Yearly influenza vaccinations: a double-edged sword? Lancet Infect Dis 2009, 9(12):784-788. Epub 2009 Oct 30

Carrat F, Lavenu A, Cauchemez S, Deleger S: Repeated influenza vaccination of healthy children and adults: borrow now, pay later? Epidemiol Infect 2006, 134(1):63-70

DÄ (Deutsches Ärzteblatt): Tamiflu: Auch EMEA warnt vor neuropsychiatrischen Komplikationen. DÄ 26.3.2007

DÄ (Deutsches Ärzteblatt): Allergierisiko Impfstoff: Schwedische Erfahrungen mit der Schweinegrippe. DÄ 2.11.2009

Daily Mail: Government virus expert paid £116k by swine flu vaccine manufacturers.
27.7.2009

EB (Epidemilogisches Bulletin): Mitteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut: Impfung gegen die Neue Influenza A (H1N1). EB 2009, 41:403-424

EB (Epidemiologisches Bulletin): Mitteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut: Impfung gegen die Neue Influenza A (H1N1). Erneute Bewertung der Daten am 24.11.2009. EB 2009, 50:513-519

EEC (Council of European Economic Community): Council Directive 65/65/EEC of 26 January 1965 on the approximation of provisions laid down by law, regulation or administrative action relating to medicinal products.

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FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung): Kann die Schweinegrippe sogar nützen? 25.11.2009

Girard M: Swine flu: to vaccinate or not? 27.9.2009

Hamburger Abendblatt: Gute Geschäfte mit der Pandemie-Angst. 26.8.2009

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Hewitson L, Houser LA, Stott C, Sackett G et al: Delayed acquisition of neonatal reflexes in newborn primates receiving a thiomersal-containing hepatitis-B-vaccine: influence of gestional age and bird weight. Neurotox 2009, Epub

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Tagesspiegel: Schweinegrippe: Höchste Warnstufe. 11.11.2009

Tagesspiegel: Schweinerei mit dern Grippe. 12.12.2009

Toplak 2008, Kveder T, Trampus-Bakija A, Subeli V et al: Autoimmune response following annual influenza vaccination in 92 apparently healthy adults. Autoimmune Rev 2008, 8(2): 134-8

Transparency International: Pressemitteilung. „Schweinegrippe“-Impfung: Transparency kritisiert potenzielle Interessenkonflikte und intransparente Entscheidungsprozesse bei der ständigen Impfkommission STIKO. 14.9.2009.

WELT Online: Todesfälle nach H1N1-Impfung sind oft Zufall. 18.11.2009

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Young HA, Geier DA, Geier MR: Thimerosal exposure in infants and neurodevelopmental disorders: an assessment of computerized medical records in the Vaccine Safety Datalink. J Neurol Sci 2008, 271(1-2):110-8

Transparency kritisiert Pharmainteressen bei Schweinegrippe-Impfung

Gefunden auf Yahoo Nachrichten:

Berlin (APD) Die Schweinegrippeimpfung nützt aus Sicht von Transparency International bislang in erster Linie der Pharmaindustrie. Die Krankheit sei «katastrophenmäßig aufgebauscht worden», sagte Anke Martiny, Vorstandsmitglied der Anti-Korruptions-Organisation, der Nachrichtenagentur DAPD. Sie beklagte zudem Milliardenverluste durch Korruption im Gesundheitswesen.

Hier das Gespräch im Wortlaut:

DAPD: Der deutsche Gesundheitsmarkt wird auf 250 Milliarden Euro geschätzt. Wie viel wird davon auf illegale oder halblegale Weise abgezweigt?

Anke Martiny: Es gibt nur Schätzungen, denn nur fünf bis zehn Prozent aller Korruptionsfälle werden überhaupt aufgedeckt. Auf Erfahrungen basierte Zahlen aus anderen Ländern besagen, dass im Gesundheitsmarkt drei bis zehn Prozent durch Betrug und andere Arten von Wirtschaftskriminalität verloren gehen. Es besteht kein Grund anzunehmen, dass es in Deutschland weniger ist.

DAPD: Können Sie Beispiele nennen?

Martiny: Der Pharmamarkt. Es macht doch stutzig, dass die Hersteller für Marketing deutlich mehr ausgeben als für die Entwicklung innovativer Produkte. Es werden Medikamente als Innovationen vermarktet, die das gar nicht sind. Und jetzt hat die Industrie die Impfungen entdeckt, zum Beispiel gegen Gebärmutterhalskrebs oder gegen Schweinegrippe. Aus Marketingsicht sind das echte Knüller.

DAPD: Sie haben kritisiert, dass die Mehrheit der Mitglieder der Ständigen Impfkommission, die die Schweinegrippe-Impfung empfohlen hat, Verbindungen zur Pharmaindustrie haben. Wie schlimm sind solche Kontakte eigentlich?

Martiny: Klar braucht man Expertenwissen, und das ist nahe an der Industrie. In diesem konkreten Fall hätte von der STIKO der Nachweis erbracht werden müssen, dass Interessenkonflikte keine Rolle spielten. Von Anfang an hatten externe Experten Zweifel an der Sinnfälligkeit dieser Entscheidung. Eine offene wissenschaftliche Diskussion hat aber nicht stattgefunden.

DAPD: Kann man so weit gehen zu sagen, es gibt eine Massenimpfung, die weniger der Bevölkerung nützt als der Pharmaindustrie?

Martiny: Bei der Schweinegrippe habe ich den deutlichen Verdacht, dass es im Wesentlichen den Anbietern der Impfstoffe genützt hat. Impfen ist ja grundsätzlich vernünftig. Aber man braucht das Vertrauen der Bevölkerung. Wenn man, wie im Fall der Schweinegrippe, eine Sache katastrophenmäßig aufbauscht, die sich hinterher als Papiertiger entpuppt, dann untergräbt man dieses Vertrauen.

DAPD: Immer wieder gibt es auch Skandale mit angeblich korrupten Ärzten. Nimmt das eigentlich eher zu oder ab?

Martiny: Das Bewusstsein, was für ein Schaden angerichtet wird, das hat sich erhöht. Auch die Fachkenntnisse der Staatsanwaltschaften haben sich verbessert. Das ist ein Vorteil. Aber der Druck in dem Markt ist geblieben. Es gibt ein Überangebot. Die Deutschen gehen dreimal so oft zum Arzt wie andere Völker und sind trotzdem nicht gesünder. Es ist ungeheuer, was für ein Schindluder getrieben wird. Bei einem Bruch wird nicht einfach geröntgt, sondern gleich eine CT-Untersuchung gemacht. Es besteht der Hang zum jeweils teuersten. Da muss man bei den Versicherten, den Ärzten, den Herstellern das Bewusstsein schärfen, dass das Geld begrenzt ist.

DAPD: Seit der Gesundheitsreform 2004 haben die Krankenkassen und die Kassenärztlichen Vereinigungen Korruptionsbeauftragte. Hat das was geholfen?

Martiny: Die Idee war gut. Und die Krankenkassen fügen sich dem auch relativ brav. Nur: Die Kassenärztlichen Vereinigungen verweigern sich fast alle. Nach dem Skandal um Fangprämien von Kliniken an niedergelassene Ärzte haben Krankenhausgesellschaft und Ärzteverbände vereinbart, nun «Clearingstellen» zu schaffen. Aber das ist der größte Quatsch des Jahrhunderts, denn diese Stellen gibt es eben schon. Die tun aber leider nicht das Notwendige. Die Ärzteverbände kennen doch ihre Pappenheimer, sie könnten in Problemfällen durchgreifen. Sie tun es nicht, weil sie sich als Standesorganisation für ihre Kollegen begreifen.

DAPD: Wie groß ist das Problem der Fangprämien eigentlich?

Martiny: Es ist undurchsichtig. Von der Tendenz ist ja richtig, die Arbeit von Ärzten und Kliniken besser zu verzahnen, um Kosten zu sparen. Nur darf sich kein Arzt dem Verdacht aussetzen, dass Patienten aufgrund von Prämienzahlungen eingewiesen werden. Noch problematischer sind die Überweisungen der Ärzte untereinander, vor allem zu Laboren oder Röntgenpraxen, außerdem die Verbindungen zwischen Zahnärzten und Dentallaboren, Orthopäden und Schuhmachern und ähnliches. Da gibt es auch Kick-Back-Zahlungen. Wenn nur ein Prozent dieser Überweisungen zweifelhaft ist, dann bedeutet das insgesamt Milliarden-Verluste im System.

DAPD: Was wäre an zusätzlichen Kontrollen nötig?

Martiny: Wenn man auf die Einhaltung der Gesetze und der Berufsordnungen achten würde, dann wäre das schon fein. Das Risiko erwischt zu werden, muss aber deutlich höher werden. Die Ärzte müssen sich von schwarzen Schafen lossagen. Die Patienten müssen das Gespräch mit den Ärzten suchen, wenn sie Zweifel an einer Behandlung oder Operation haben. Es ist immer noch die Mentalität verbreitet, das zahlt sowieso die Kasse. Aber am Ende zahlt man selber, über die höheren Tarife.

(Die Fragen stellte Verena Schmitt-Roschmann)

© 2009 The Associated Press. Alle Rechte Vorbehalten - All Rights Reserved

Anke Martiny, seit 2001 stellvertretende Vorsitzende der Anti-Korruptions-Organisation Transparency International, gehörte von 1972 bis 1989 für die SPD dem Bundestag an. Anschließend war sie für zwei Jahre Kultursenatorin in Berlin, später auch Vertreterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Tel Aviv. Die heute 70-Jährige war zeitweilig mit dem inzwischen verstorbenen SPD-Politiker Peter Glotz verheiratet.

Montag, 30. November 2009

Neue Studie: "Kann die Schweinegrippe sogar nutzen?"

"(...) Jüngste Befunde niederländischer Forscher legen nahe, dass es vor allem für Kinder sogar nützlich sein kann, eine Grippe durchzumachen - weil sie danach besser geschützt sind. Rogier Bodewes von der Abteilung Virologie des Erasmus Medical Center der Universität Rotterdam hat die möglichen Nachteile von Grippe-Impfungen für gesunde Kinder jetzt in der Fachzeitschrift „The Lancet Infectious Diseases“ zusammengefasst. Die Virologen befassen sich mit dem Phänomen der „heterosubtypischen Immunität“. Es legt nahe zu fragen, ob die Empfehlung, durchgängig alle Kinder zu impfen, auch die gesunden, wirklich sinnvoll ist.

Das Phänomen der „heterosubtypischen Immunität“ lässt darauf schließen, dass eine Grippe-Infektion auf lange Sicht nützen kann. Wer eine Infektion mit einem echten Erreger durchläuft, also an Grippe erkrankt, hat danach ein viel breiteres Spektrum an Abwehrkräften als derjenige, der sich der saisonalen Grippe-Impfung unterzieht. Den Virologen ist dieses Phänomen schon längst von anderen Erregern bekannt, wie Hans W. Doerr, der Direktor des Instituts für Medizinische Virologie der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt, bestätigt.(...)

Die Ergebnisse der Forscher geben Eltern gesunder Kinder zwar immer noch keine eindeutige Handlungsanweisung. Aber Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen, stehen jetzt nicht mehr als rücksichtslose Hasardeure da. Denn es erscheint plausibel, dass das Durchleiden einer milden Schweinegrippe ebenfalls einen besseren Schutz vor künftigen Grippeinfektionen bedeutet als die Impfung. Vor allem dann, wenn man annehmen muss, dass auch das Schweinegrippenvirus weitere Veränderungen durchlaufen wird. Wer also die Schweinegrippe gut überstanden hat, ist vermutlich besser geschützt als jeder Geimpfte."

FAZ online vom 25. Nov. 2009
http://www.faz.net/s/Rub867BF88948594D80AD8AB4E72C5626ED/Doc~E3F58CC013E94409584186420DD26F90F~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Lancet-Artikel:
http://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099%2809%2970263-4/fulltext

Transaktionssteuer: Steuer gegen Armut

Bis zum 3. Dezember kann jeder, den die Argumente überzeugen, dafür sorgen, dass die Petition zur Transaktionssteuer - die helfen kann, das weltweite Finanzsystem zu stabilisieren und rein spekulative Finanztransaktionen unattraktiver zu machen - beim Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages in öffentlicher Sitzung verhandelt wird.
Dazu sind bis zum 3. Dezember 50.000 Mitzeichnungen erforderlich. Mitzeichnungen, die danach erfolgen, werden zwar gezählt, sind aber nicht mehr relevant für den Status der Petition.

Ausführliche Informationen, sowie der Link zur Petition finden sich auf

http://www.steuer-gegen-armut.org

Sonntag, 18. Oktober 2009

Gibt's das?

"Ich war schon oft draußen im Weltraum"", protzte der Kosmonaut, "aber ich habe weder Gott noch Engel gesehen." -

"Und ich habe schon viele kluge Gehirne operiert", antwortete der Gehirnforscher, "aber ich habe nirgendwo auch nur einen einzigen Gedanken entdeckt."

Jostein Gaarder (1952), norwegischer Schriftsteller

Dienstag, 29. September 2009

Zeit

Es ist nicht wichtig, wie langsam du gehst,
sofern du nicht stehen bleibst.

Konfuzius

Montag, 4. Mai 2009

Was hat Dengue-Fieber mit Gen-Soja zu tun?

Der Schweizer Tageszeitung "20minuten" berichtet in ihrem Internetauftritt über den möglichen, um nicht zu sagen wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen der derzeit in Südamerika auftretenden Dengue-Fieber-Epidemie und dem Anbau von genmanipuliertem Soja der Firma Monsanto.

Hier der Originaltext:

Die Rache der Mücken

von Karin Leuthold

In Südamerika wütet die schlimmste Dengue-Fieber-Epidemie seit 2004. Auf der Suche nach dem Ursprung der Seuche machten die Wissenschaftler eine makabere Entdeckung.

Der Norden von Argentinien, Paraguay, Bolivien und Brasilien werden zurzeit von der schlimmsten Dengue-Fieber-Epidemie seit fünf Jahren heimgesucht. Bislang bestätigten die Behörden etwa 7700 Fälle, die Dunkelziffer wird als sehr hoch eingeschätzt.
Neun Menschen starben in Argentinien seit Ende März an der Infektionskrankheit, die von der Stechmücke Aedes aegypti übertragen wird.

Monsanto hat die Finger im Spiel

Doch der plötzliche Ausbruch der Seuche kommt nicht von ungefähr: Der argentinische Agronom Alberto Lapolla verband in einer kürzlich veröffentlichten Studie die Dengue-Epidemie mit der Sojaanpflanzung in der Region. Seit Jahren beobachtet er eine Zunahme der gefährlichen Mücken-Art in unüblichen Zonen und zu untypischen Jahreszeiten.

Die Regierung schob die Schuld an der rasanten Verbreitung dieser asiatischen Moskito-Art auf andere: Der Erreger wurde aus Bolivien eingeschleppt – dort hat die Epidemie ihr Epizentrum mit über 6000 bestätigten Krankheitsfällen. Doch bei dieser These zu bleiben wäre etwas naiv.

Lapolla verglich in seiner Studie den geographischen Vormarsch der Dengue-Mücke mit der Ausbreitung der Sojabepflanzung: Die Gebiete überschneiden sich fast metergenau. Die Sojasprossen, die in Argentinien seit 1996 angeplanzt werden, sind genmanipuliert und werden vom US-Bio-Tech-Konzern Monsanto zusammen mit dem dazugehörenden Pestizid «Roundup» verkauft.

Monsanto versprach damals den Landwirten, die genmanipulierte Pflanze sei immun gegen das Pestizid, das hauptsächlich aus Glyphosat besteht. Damit seien ihre Ernten vor Ungeziefer sicher. Denn Glyphosat ist ein derart starkes Gift, dass es alle anderen Pflanzen und mehrere Tierarten vernichtet.

«Das Glyphosat tötet Fische, Frösche und Kröten, d.h. alle natürlichen Fressfeinde der Moskitos, von denen sie sich ernähren», schrieb Lapolla abschliessend in seinem Bericht.
In den Flüssen und Seen rund um die Sojaplantagen sind die Amphibien so gut wie ausgerottet – die Dengue-Mücke kann sich dort ungestört vermehren.

Monsanto dank Menem zugelassen

Wie die argentinische Tageszeitung «Página 12» nun herausfand, wurde das Produkt des US-Konzerns Monsanto nur mit Hilfe von Unregelmässigleiten während der zweiten Regierung von Carlos Menem zugelassen: Der damalige Landwirtschaftsminister Felipe Solá unterschrieb am 25. März 1996 eine Verordnung, die den Import der genmanipulierten Sojapflanzen von Monsanto ermöglichte – drei Tage bevor sich die juristische Abteilung des Ministeriums zur Entscheidung äusserte, und ohne jegliche Berücksichtigung von Wissenschaftlern, die vor einem «unbekannten Weg» warnten, «der äusserste Vorsicht erfordert».


Denguefieber

Das Denguefieber ist eine Infektionskrankheit, die durch den Stich von der Aedes aegypty, auch Ägyptische Tigermücke oder Denguemücke genannt, übertragen wird. Die Symptome sind einer schweren Grippe ähnlich, können aber auch innere Blutungen umfassen. Deshalb zählt man das Denguefieber zu den hämorrhagischen Fiebern.
Hohes Fieber, Schüttelfrost, Erschöpfungszuständen, Kopf-, Glieder-, Gelenk- und Muskelschmerzen, auffällig niedrigem Puls und metallisch bitterem Mundgeschmack sind Merkmale dieses viralen Infekts. Nach dem Fieberabfall kommt es nach vier bis fünf Tagen zu einem erneuten Fieberschub; danach entwickelt sich ein masernähnlicher Hautausschlag mit Lymphknotenanschwellungen.

Bislang gibt es gegen die Erkrankung weder eine Impfung noch eine spezifische antivirale Behandlung.

Die Aedes aegypty gedeiht in stehenden Gewässern, Pfützen, Wasserlachen in Schwimmbecken, Regenwassertonnen, offenen Wasserbehältern und Müllhalden.

Quelle: http://www.20min.ch/news/wissen/story/Die-Rache-der-Muecken-29342795

Sonntag, 12. April 2009

Informationen aus dem "impf-report" Newsletter 01/2009 (www.impf-report.de) vom 06.01.2009 (Teil 2):

Reaktionen auf das "Manifest der 13"

  • Schnellschuss mit fehlender Präzision

    In einem Manifest kritisieren deutsche Wissenschaftler die Empfehlung, Teenager gegen Gebärmutterhalskrebs zu impfen

    "Von Anfang an gab es kritische Stimmen. Sie drohten in all dem Jubel unterzugehen, der zwei neue Impfstoffe gegen Warzenviren als "die erste Impfung gegen Krebs" feierte.
    Aber es gab sie. Manche monierten, die Nebenwirkungen der Impfstoffe seien noch gar nicht bekannt. Andere bemängelten den extrem hohen Preis. Und wieder andere ärgerten sich über die Angst verbreitenden Kampagnen der Firmen, die Mütter unter Druck setzten, ihre Töchter impfen zu lassen. (...)" -
    Süddeutsche Zeitung vom 26. Nov. 2008
    http://www.sueddeutsche.de/657380/129/2651167/Schnellschuss-mit- fehlender-Praezision.html

  • Leserbrief der STIKO vom 3. Dez. 2008
    (nach kritischem Artikel in der SZ)
    "Die SZ spricht in ihrem Artikel „Schnellschuss mit fehlender Präzision" den scheinbar fehlenden Nachweis einer Wirksamkeit der HPV- Impfungen bei Mädchen und jungen Frauen an.
    Die Empfehlung zur Impfung von 12 bis 17 Jahre alten Mädchen sei von der Ständigen Impf- kommission (STIKO) kurz entschlossen getroffen worden.
    Die STIKO am Robert Koch-Institut hat den gesetzlichen Auftrag, Empfehlungen zur Durchführung von Schutzimpfungen zu geben. Ihrer Aufgabe entsprechend prüft die Kommission Daten zu Impfstoffen nach wissenschaftlichen, evidenzbasierten Kriterien im Rahmen ihrer Zulassung und im weiteren Verlauf ihrer Anwendung.
    Darüber hinaus werden in einem konstanten Prozess Daten zu Infektionen, die durch Impfungen verhindert werden können, analysiert.

    Die STIKO stellt zu Ihrem Artikel folgendes fest:
    Die STIKO hat 2006 in einem üblichen Zeitraum alle zur Verfügung stehenden Daten zur HPV-Impfung eingehend unter Hinzuziehung externer Experten geprüft.
    Bevor die STIKO die Empfehlung zur HPV- Impfung im März 2007 publizierte und ausführlich begründete, hatten, im Gegensatz zu der Behauptung in Ihrem Artikel, bereits einige Krankenkassen die Kosten für die Impfung ihrer Versicherten übernommen (zum Beispiel die Techniker Krankenkasse seit Dezember 2006).
    Zur Prüfung der Wirksamkeit der Impfungen lagen selbstverständlich auch zum Teil vertrauliche Daten des Zulassungsverfahrens vor, die der STIKO von den Zulassungsbehörden zur Verfügung gestellt worden waren und die später in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden.
    Die Behauptung, dass die Empfehlung der STIKO vor Publikation entscheidender Studien erfolgte, greift zu kurz, da der STIKO für ihren Diskussionsprozess zum Teil auch zu diesem Zeitpunkt noch unveröffentlichte Daten zur Verfügung standen. (...)"

    http://www.rki.de/cln_100/nn_199596/DE/Content/Infekt/Impfen/Leserbrief__STIKO__HPV,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Leserbrief_STIKO_HPV.pdf

  • Kritik und Bedenken - Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs

    "HPV-Schutzimpfungen gegen Gebärmutterhalskrebs sorgen nach wie vor für Verunsicherung und Kritik. Die Impfung sei teuer, wirke nur kurz und wiege junge Frauen in trügerische Sicherheit. Zudem ist von Nebenwirkungen und Todesfällen die Rede. Was ist dran an den Bedenken? (...)" -
    Kölner Stadtanzeiger vom 26. Nov. 2008
    http://www.ksta.de/html/artikel/1227106710359.shtml

  • KREBS-IMPFUNG - "Wir hätten Tausende Tote auf dem Gewissen gehabt"

    "Die lange Zeit umjubelte Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs gerät immer stärker in die Kritik: Sie sei überstürzt eingeführt worden, ihre Wirksamkeit nicht bewiesen. Friedrich Hofmann, Chef der Impfkommission der Bundesregierung, sagt im Interview: Er würde alles noch einmal genau so tun.

    SPIEGEL ONLINE: Herr Hofmann, Tausende Mädchen haben die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs bekommen - obwohl niemand weiß, wie gut sie wirkt und welche Langzeitwirkungen sie haben könnte. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung dennoch - war das voreilig?

    Hofmann: Nein, denn wir hatten gute Daten vorliegen, die gezeigt haben, dass die Impfung die Vorformen des Gebärmutterhalskrebses verhindern kann.

    SPIEGEL ONLINE : Bislang haben Studien nur ergeben, dass die Impfung vor diesen Vorformen, nicht aber vor Gebärmutterhalskrebs schützt. Das "New England Journal of Medicine" kommentierte im August: "Die schlechte Nachricht ist, dass wir die Wirksamkeit der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs nicht kennen."

    Hofmann: Das ist richtig. Wir kennen die Wirksamkeit erst, wenn 10 bis 20 Jahre vergangen sind, denn dann entsteht aus den Vorformen ein Tumor. (...)" -

    SPIEGEL online vom 27. Nov. 2008
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,592987,00.html

    Kommentar (Hans U. P. Tolzin, Herausgeber des impf-report):
    Es lohnt sich, das ganze Interview zu lesen. Derart kritische Fragen sind wir von der "Mainstream-Presse" eigentlich nicht gewohnt - zumindest, wenn es um Impfungen geht.

  • HPV-Impfung in der Kritik

    "Die Impfstoffe, die Gebärmutterhalskrebs verhindern sollen, schreiben Medizingeschichte: Selten kam ein Medikament so schnell auf den Markt - und war so teuer. Nun regt sich Kritik: Die Wirksamkeit der Impfung sei nicht hinreichend erwiesen, meinen 13 Forscher. Und die Pharmakonzerne halten wichtige Daten zurück. (...)" - STERN online vom 27. Nov. 2008

    http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:Geb%E4rmutterhalskrebs- HPV-Impfung-Kritik/647240.html

  • Unsichere Krebsimpfung?
    Exklusiv: Die Antwort des Nobelpreisträgers
    "Die Vorwürfe sind nicht ganz neu, die in den vergangenen Tagen zur Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs kursierten, aber die Massivität, mit der dreizehn Gesundheitswissenschaftler und Mediziner laut einer Pressemitteilung der Universität Bielefeld nun geschlossen gegen die Humane Papillomviren-(HPV-)Impfung zu Felde ziehen, zeigt eine neue Qualität. (...)"
    FAZ online vom 1. Dez. 2008
    http://faz- community.faz.net/blogs/planckton/archive/2008/12/01/unsichere-hpv- krebsimpfung-die-antwort-des-nobelpreistr-228-gers.aspx

  • Nadelstiche vor dem Nobelpreis
    "Neue Aufregung statt reiner Freude: Dem Heidelberger Krebsforscher Harald zur Hausen wird kommende Woche in Stockholm der Medizin- Nobelpreis verliehen - für seine Arbeiten zur ersten Anti-Krebs- Impfung. Doch nun ist das 2007 eingeführte Vakzin gegen Gebärmutterhals-Krebs erneut unter Beschuss geraten - 13 Mediziner und Gesundheitsforscher halten es nicht für erwiesen, dass der Impfstoff ausreichend wirksam ist. Zur Hausen setzt sich nun vehement zur Wehr. (...)" -
    Frankfurter Rundschau online vom 1. Dez. 2008
    http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/1638840_Nadelstiche -vor-dem-Nobelpreis.html?sid=b8df1e32986a19d0bb1ac35d46c73a92

  • Nobelpreisträger zur Hausen weist Kritik zurück
    "Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen hat die Kritik an der von ihm verfochtenen Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs zurückgewiesen. Er befürchtet außerdem, dass eine Diskussion unter Wissenschaftlern Eltern und Mädchen von einer Impfung abhalten könnte. (...)" -
    SWR online vom 4. Dez. 2008
    http://www.morgenweb.de/service/archiv/artikel/672299762.html

  • Zur Hausen verärgert über Kritik an Impfung
    "Heidelberg. "Ja, ich habe mich geärgert."
    Harald zur Hausen, Deutschlands derzeit berühmtester Krebsforscher, der kommende Woche in Stockholm den Medizin-Nobelpreis entgegennehmen wird, hält kurz inne, blickt in die Journalisten-Runde und fügt dann hinzu: "Und ich ärgere mich noch immer." Auslöser des Ärgers und der Pressekonferenz in Heidelberg ist ein Manifest, in dem 13 deutsche Gesundheitsforscher, Ärzte und Ärztinnen eine Neubewertung der Impfung gegen die Gebärmutterhalskrebs auslösenden Papillomviren (HPV) gefordert haben. (...)" - Mannheimer Morgen online vom 4. Dez. 2008
    http://www.morgenweb.de/service/archiv/artikel/672299762.html

  • Pressemitteilung des Herstellers Sanofi Pasteur MSD
    "Mädchen und Frauen sollten sich von irreführenden Berichten und Aussagen zur Wirksamkeit des HPV-Vierfachimpfstoffes bei der Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs nicht verunsichern lassen
    05.12.2008 13:41:00 -
    Die Berichterstattung einiger Medien in der letzten Woche enthielt, irreführende Angaben zur Wirksamkeit des HPV-Vierfachimpfstoffes. Mädchen und ihre Eltern sowie junge Frauen sollten sich davon bei der Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs nicht verunsichern lassen, sondern und mit ihrem Arzt über die Impfung sprechen.
    "Wir stellen uns Kritik. Aber wir erwarten von Kritikern das gleiche Verantwortungsbewusstsein, das sie von uns erwarten", sagt Dr. Astrid Dworan-Timler, medizinische Leiterin von Sanofi Pasteur MSD.
    "Menschen dürfen nicht leichtfertig verunsichert, Fakten nicht als Halbwahrheiten und Wunschdenken der Industrie abgetan und der Krankheitsvorbeugung verpflichtete Unternehmen nicht pauschal verunglimpft werden." (...)"
    http://www.pr-inside.com/de/m-228-dchen-und-frauen-sollten-sich- r952308.htm

Samstag, 11. April 2009

HPV-Impfung (18)

Informationen aus dem "impf-report" Newsletter 01/2009 (www.impf-report.de) vom 06.01.2009 (Teil 1):

"Manifest der 13"

Wissenschaftler/innen fordern Neubewertung der HPV-Impfung und ein Ende der irreführenden Informationen


Seit Herbst 2006 können sich Mädchen und Frauen in Deutschland gegen Humane Papillom-
Viren (HPV) impfen lassen. Seit dieser Zeit wird über mögliche Nebenwirkungen, die Kosten
der Impfung sowie die teilweise irreführende Kampagne für die Impfung intensiv diskutiert.
Ob aber die Impfung überhaupt das leistet, was sie verspricht, wurde kaum hinterfragt. Gera-
de die entscheidende Frage der Wirksamkeit, im Sinne einer Senkung der Neuerkrankungen
an Gebärmutterhalskrebs, ist bisher nicht ausreichend geklärt und Gegenstand unzutreffender
Informationen.

Die Empfehlung der STIKO erfolgte vor Publikation der entscheidenden Studien

Im März 2007 empfahl die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut eine
Impfung gegen HPV für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Begründet wurde dies
mit der Verminderung der Krankheitslast durch Gebärmutterhalskrebs. Allerdings waren zum
Zeitpunkt der Empfehlung die Ergebnisse der entscheidenden Studien noch nicht publiziert.

Erst im Mai 2007 erschienen die wichtigsten Studien zum Impfstoff Gardasil®, FUTURE I und FUTURE II, in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine (NEJM). Die zent-
rale Aussage eines im NEJM (2008) veröffentlichten Kommentars lautete:

„Die schlechte Nachricht ist, dass wir die Wirksamkeit der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs nicht kennen.“ Eine differenzierte Darstellung in deutscher Sprache findet sich u.a. im arznei-telegramm. Die wichtigste Studie zu dem zweiten Impfstoff, Cervarix®, erschien im Juni 2007. In den USA ist Cervarix® bis heute nicht zugelassen worden.

Was sagen Studien und begleitende Dokumente zur Wirksamkeit der HPV-Impfung?

Gebärmutterhalskrebs ist eng mit vorangegangenen HPV-Infektionen verbunden. Von den
etwa 100 bekannten HPV-Typen können mindestens 13 Gebärmutterhalskrebs auslösen. Da-
bei werden die Typen 16 und 18, gegen die sich die beiden Impfstoffe richten, für 70% der
Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht.

In den Studien wurde die Wirksamkeit der Impfung allerdings nicht gegen Gebärmutterhalskrebs, sondern gegen das Auftreten von höhergradigen Zellveränderungen (als mögliche Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs) an 15-26jährigen Frauen untersucht.

Tatsächlich gelang es mit der Impfung, bei den Frauen, die noch nicht mit den HPV-Typen 16
oder 18 infiziert waren, diejenigen Krebsvorstufen, die nur mit diesen beiden Virentypen assoziiert waren, um 98% zu vermindern. Dies hat viele zu der optimistischen Annahme verleitet, dass durch die Impfung diejenigen 70% der Krebsfälle, die mit den Typen 16 und 18 assoziiert werden, fast vollständig zu verhindern sind, also eine Verminderung der Krebsfälle um fast 70% resultiert.
Diese Annahme ist aber bislang nicht durch Studienergebnisse belegt.

In den Auswertungen, die alle eingeschlossenen Frauen berücksichtigten, fand sich eine Verminderung an allen höhergradigen Zellveränderungen um 7,8% in der FUTURE I-Studie (Zahl von der EMEA 2008) und um 17% in der Studie FUTURE II.
Auswertungen dieser Art wurden von der STIKO nicht berücksichtigt. Für den zweiten Impfstoff Cervarix® beruhten die Empfehlungen der STIKO sogar nur auf Daten zur Verhinderung von andauernden Infektionen. Zur Wirksamkeit in Bezug auf Krebsvorstufen oder gar Krebs lagen für Cervarix® keine Daten vor.

Die als „bescheiden“ eingestufte Wirksamkeit von Gardasil® wurde u.a. dadurch erklärt, dass
einige der untersuchten Frauen bereits mit den Virentypen 16 oder 18 infiziert waren. Es gilt
als belegt, dass die Impfung dann nicht mehr wirkt. Es wurde daher empfohlen, dass Frauen
vor einer Infektion mit HPV, d.h. möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr, geimpft werden

Die STIKO legte das Alter in ihrer Empfehlung auf 12 bis 17 Jahre fest. Nur für die
Gruppe der 15-17jährigen gibt es Daten zur Wirksamkeit gegen die Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs, nicht jedoch für die 12-14jährigen.

Ersatzweise wurden daher in den FUTURE-Studien Analysen vorgenommen, die nur die
Mädchen und Frauen berücksichtigten, die zu Studienbeginn in Laboruntersuchungen keine Infektion mit den Typen 16 oder 18 aufwiesen. Diese Auswahl sollte einer Population von Mädchen im Alter von ca. 12 Jahren nahe kommen. Wie sich Gardasil® aber in dieser Population auf die Gesamtzahl höhergradiger Zellveränderungen auswirkt, lässt sich nicht nachvollziehen. Lediglich bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA findet sich 2006 dazu die Angabe einer Wirksamkeit von 16,9% (nach zweijähriger Beobachtung). In der Publikation der FUTURE II-Studie wurde ohne nähere Angaben eine Wirksamkeit von 27% ausgewiesen.
Die EMEA gibt für jeweils wechselnde Populationen 2006 eine Wirksamkeit von 37,9% und
2008 von 46,1% an. Für die letztgenannte Auswertung wurde aber die Hälfte der Frauen
rückwirkend ausgeschlossen.

Die Bitte um aussagekräftige Zahlen beantwortete das für Deutschland zuständige Unternehmen Sanofi-Pasteur MSD so: „Zahlen und Tabellen, die nicht in den Publikationen veröffentlicht sind, stehen nur den Kollegen zur Verfügung, die unmittelbar an der Auswertung der
Ergebnisse beteiligt waren, d.h. der Zentrale in den USA. Diese Zahlen haben wir nicht und
die werden wir auch sicher nicht bekommen.“

Die Empfehlung der STIKO zur HPV-Impfung muss umgehend überprüft werden

Die Empfehlung der STIKO aus dem März 2007 beruft sich nicht auf explizite Zahlen zur Wirksamkeit. Stattdessen erwähnt die STIKO, offenbar aufgrund eigener Hochrechnungen, eine „lebenslange Impfeffektivität“ von 92,5%. Die Herkunft dieser Zahl wird nicht erklärt, ganz abgesehen davon, dass man zur „lebenslangen“ Immunität keinerlei Daten hatte und hat.
Hinweise auf eine Wirksamkeit dieser Größenordnung liefert keine der Studien.

Die Empfehlung der STIKO muss dringend überprüft werden. Dazu sollte die STIKO die
neuen Studienergebnisse berücksichtigen und fehlende Daten vom Hersteller anfordern und in
die Bewertung einbeziehen. Der Bewertung sollte explizit zu entnehmen sein, welche Wirksamkeit die STIKO von der Impfung erwartet und auf welchen Annahmen und auf welchen
Daten diese Erwartungen beruhen.

Mädchen und Frauen müssen angemessen informiert werden

Die in Studien ermittelten Ergebnisse stehen in deutlichem Widerspruch zu vielen sehr optimistischen Verlautbarungen. Mädchen und Frauen haben aber ein Recht auf angemessene gesundheitliche Informationen. Wir wenden uns entschieden dagegen, dass zur Gefährdung durch Gebärmutterhalskrebs mit falschen Informationen Angst und Schuldgefühle erzeugt werden. Wir fordern, dass die Unsicherheiten in der Datenlage thematisiert werden.
Behauptungen, die Impfung reduziere Gebärmutterhalskrebs um 70% oder gar 98%, müssen unterbleiben und durch studiengestützte Informationen ersetzt werden, die allen Beteiligten eine dem Kenntnisstand entsprechende Bewertung und Entscheidung ermöglichen.

Prof. Martina Dören | Charité, Berlin
Dr. Ansgar Gerhardus | Universität Bielefeld
Prof. Ferdinand M. Gerlach | Universität Frankfurt
Prof. Claudia Hornberg | Universität Bielefeld
Prof. Michael M. Kochen | Universität Göttingen
Prof. Petra Kolip | Universität Bremen
Prof. Wolf-Dieter Ludwig | Charité, Berlin
Prof. Ingrid Mühlhauser | Universität Hamburg
Prof. Oliver Razum | Universität Bielefeld
Prof. Rolf Rosenbrock | WZB, Berlin
Corinna Schach | Universität Bremen
Prof. Norbert Schmacke | Universität Bremen
Prof. Jürgen Windeler | MDS, Essen

Quelle:
http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag3/downloads/Stellungnahme_Wirksamkeit_HPV-Impfung.pdf

Donnerstag, 2. April 2009

Demokratie

Demokratie = Die Anerkennung, dass wir, sozial genommen, alle füreinander verantwortlich sind.

Heinrich Mann (1871-1950),
deutscher Erzähler, Dramatiker
und Essayist (Professor Unrat)

Freitag, 13. März 2009

Freiheit (2)

Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt:

ihr sollt nicht frei,

oder:

ihr sollt und müßt gerade auf diese und keine andere Weise frei sein.

Joseph von Eichendorff (1788-1857),
deutscher Lyriker und Erzähler der Romantik

Dienstag, 17. Februar 2009

Finanzielle Aspekte der HPV-Impfung (HPV-Impfung 17)

Ich habe mich einmal an den Rechenschieber gesetzt und mir mit Hilfe der Zahlen des Statistischen Bundesamtes, der "Bremer Erklärung" und der Informationen auf der Webseite von "pro familia" angeschaut, was für Zahlen in diesem Zusammenhang so auftauchen.

Mein Ergebnis ist folgendes:

Laut Bremer Erklärung erkranken

jährlich 6200 Frauen neu an Gebärmutterhalskrebs.

In ca. 70% der Fälle treten dabei die HPV-Typen 16 und 18 auf, gegen die die Impfungen gerichtet sind (die Typen 6 und 11 werden lediglich für die als ungefährlich geltenden Feigwarzen verantwortlich gemacht),

also bei 4340 Frauen,

das entspricht z.Zt. etwa 0,01% der weiblichen Bevölkerung in Deutschland.

(Auch hierbei sei erwähnt, dass die Formulierungen in den zugänglichen Quellen
so sind, das bei festgestelltem Gebärmutterhalskrebs in 70% der Fällen HP-Viren der Typen 16 und 18 auftreten.
Um ein anderes Bild zu benutzen: bei Tageslicht lässt sich in Städten beobachten, das innerhalb von 2 Stunden nach der maximalen Anzahl von Glockenschlägen von Kirchturmuhren (12) eine extreme Zunahme von Nahrungsaufnahme bei Menschen zu beobachten ist. Sollte also womöglich eine Zunahme von Glockenschlägen am Tage verantwortlich sein für das zunehmende Hungergefühl beim Menschen?)

Von der STIKO (der Ständigen Impfkommission) wird die Impfung für junge Frauen zwischen 12 und 17 Jahren empfohlen, diese Impung wird auch von der Krankenkasse bezahlt.

Also: laut Statistischem Bundesamt beträfe das zur Zeit in Deutschland ca. 2.450.000 Frauen (2,45 Mio.), die nach Möglichkeit noch keinen Sexualkontakt gehabt haben sollen, um einen maximalen Schutz zu gewährleisten, ansonsten ist die versprochene Wirkung lt. entsprechender Studien entschieden geringer (dazu später mehr), bzw. ist die Impfung bei bereits vorhandener HPV-Infektion wirkungslos.

Eine Impfung (Grundimmunisierung) mit drei Injektionen kostet z.Zt. in Deutschland 465 EUR (in den USA "nur" 275 EUR); das bedeutet im "Idealfall"

2,45 Mio x 465 EUR = 1.139.250.000 EUR
(kurz: ca. 1,14 Mrd. EUR für die Herstellerfirmen, bezahlt durch die Krankenkassen, respektive die Beitragszahler der Krankenkassen)

Da vorraussichtlich in den nächsten Jahren jedes Jahr ca. 400.000 Mädchen 12 Jahre alt werden, kommen pro Jahr also im Idealfall
400.000 x 465 EUR = 186.000.000 EUR(= 186 Mio. EUR) dazu.

Evtl. lassen sich aber doch nicht alle Mädchen impfen; den entsprechenden Abschlag mag errechnen, wer will.

Zum Ausgleich dafür ist der Impstoff aber freigegeben
für Mädchen von 9 - 15 Jahren
und Frauen von 16 - 26 (inwieweit die noch keine Sexualkontakte hatten, lasse ich dahingestellt).

Bleibt also das oben noch nicht berücksichtigte Potential von z.Zt.
ca. 4,4 Mio. Frauen zwischen 18 und 26 Jahren; Mädchen ab 9 werden ja sowieso irgendwann 12! Danach dann s.o.

Nach Adam Riese:
4.400.000 x 465 EUR = 2.046.000.000 EUR, oder wer es nicht so schnell lesen kann:
2,046 Mrd. EUR.

Zur Erinnerung: diese Zahlen gelten nur für Deutschland, die Impfstoffe werden natürlich weltweit angeboten.


Und dann gibt es ja auch noch die Jungs!
Die sind in den meisten Fällen an den Sexualkontakten mit den jungen Frauen beteiligt und Hauptüberträger der verdächtigen Viren.
Allerdings ist in den USA der Impfstoff für Jungen (noch) nicht zugelassen, in Europa darf er für Jungen von 9-15 jahren angewendet werden.
Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit bei Jungen laufen derzeit, sind aber noch nicht abgeschlossen.
Sollte sich die Impfung für Jungen ebenfalls durchsetzen, würden sich die oben genannten Beträge verständlicherweise verdoppeln.

Und es gibt die Auffrischimpfung!
Da die Forschungen insgesamt noch nicht so lange laufen, ist noch nicht klar, wie lange der (vermeintliche) Impfschutz anhält, die Rede ist von 5-7 Jahren, danach wäre also vermutlich eine Auffrischimpfung fällig.

Nicht unerwähnt bleiben soll auch hier, dass sich durch die Impfung nicht die regelmässige Vorsorgeuntersuchung erübrigt, da von den ca. 100 HPV-Typen aus schulmedizinischer Sicht mindestens 13 Typen Gebärmutterhalskrebs auslösen können, von anderen Ursachen ganz abgesehen (z.B. hormonelle Verhütungsmittel [Link zu www.arznei-telegramm.de]).

Da stellt sich mir die Frage, ob es nicht sinnvoller (und gesellschaftlich gesehen) preisgünstiger wäre, auf andere, "schonendere" Weise der körpereigenen Abwehr helfend "unter die Arme zu greifen"!
(Ich war in diesem Beitrag auf die unklare Lage bezüglich der Nebenwirkungen des Impfstoffes noch nicht eingegangen, oder?)

Fortsetzung folgt...

Quellen:

Bremer Erklärung zur HPV-Impfung (HPV-Impfung 16)

Hier kommt die in dem Blog-Beitrag "HPV-Impfung 14" bereits erwähnte Bremer Erklärung zur HPV-Impfung in vollem Wortlaut:

"Gemeinsame Erklärung zur
HPV-Impfung und zur
Verhinderung von Gebärmutterhalskrebs

Diese Erklärung wird gemeinsam getragen von:

* Senatorin f. Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend u Soziales, Freie Hansestadt Bremen
* Ärztekammer Bremen
* Bremer Zentralstelle für die Verwirklichung der Rechte der Frau
* Berufsverband der Frauenärzte e.V., Landesverband Bremen
* Gesundheitsamt Bremen
* Hausärzteverband Bremen e. V.
* Gesundheitsamt Bremerhaven
* Berufsverband der Kinder- u Jugendärzte e. V., Landesverb. Bremen

Präambel

In dem gemeinsamen Interesse, den Mädchen und Frauen eine informierte Entscheidung zu der HPV-Impfung zu ermöglichen, haben sich die genannten ärztlichen Organisationen und Behörden zu folgender gemeinsamen Einschätzung auf der Grundlage der zur Zeit vorliegenden Erkenntnisse verständigt:

Seit September 2006 gibt es in Deutschland eine Impfung gegen Humane Papillom-Viren (HPV, HP-Viren).
Die HPV-Impfung wurde entwickelt, weil sich herausgestellt hat, dass einem Gebärmutterhalskrebs so gut wie immer eine HPV-Infektion vorausgeht.
Insofern ist die Impfung keine Impfung gegen Gebärmutterhaltskrebs, sondern gegen eine Infektion durch bestimmte HP-Viren.


Was ist eine HPV-Infektion?


Bis jetzt sind mehr als 100 verschiedene Humane Papillom-Viren bekannt. Sie werden mit Nummern bezeichnet. Rund 40 von ihnen können bei Frauen Veränderungen an der Haut und Schleimhaut im Bereich des Scheideneingangs und der Scheide, am Gebärmutterhals sowie am Darmausgang verursachen. Es handelt sich dabei um gutartige Feigwarzen (Kondylome), z.B. durch HPV 6 und 11, oder um Zellveränderungen, die in seltenen Fällen bösartig werden können, z.B. durch HPV 16 und 18.

Die HP-Viren werden bei direkter Berührung („Haut-zu-Haut“ bzw. „Haut-zu-Schleimhaut“) übertragen, vor allem beim Geschlechtsverkehr.
HPV-Infektionen kommen häufig vor.
Etwa 70 % aller Mädchen, Jungen, Frauen und Männer, die Sex haben, stecken sich mindestens einmal im Leben mit HPV an. Die meisten merken nichts davon, und ihre körpereigenen Abwehrkräfte werden gut mit den Viren fertig.
Meistens heilt die Infektion innerhalb von 1-2 Jahren ohne Behandlung und ohne Folgen aus.

Bei ca. 10% der betroffenen Frauen bleibt die HPV-Infektion bestehen.

Bei ca. 1% dieser dauerhaft infizierten Frauen entwickelt sich in den folgenden ca. 8-15 Jahren oder später Krebs am Gebärmutterhals, wenn nicht behandelt wird.
In ca. 70 von 100 Fällen von Gebärmutterhalskrebs sind daran HPV 16 oder 18 beteiligt.

Das heißt: Gebärmutterhalskrebs ist eine seltene Folge einer sehr häufigen Infektion.

Über Vorstufen kann sich am Gebärmutterhals innerhalb von mehreren Jahren ein Krebs entwickeln, der in Nachbarorgane wie Darm, Blase, Weichteile wächst und zum Tode führt, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

Zur Häufigkeit des Gebärmutterhalskrebs:
Weltweit erkranken pro Jahr 500.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs,
in Europa sind es 33.000
und in Deutschland 6.200 - das entspricht in Deutschland ca. 3% aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen.
Etwa 1.600 Frauen sterben pro Jahr an dieser Krebsart.
In Deutschland steht der Gebärmutterhalskrebs an 11. Stelle der Krebsneuerkrankungen bei Frauen.

Die ebenfalls durch HP-Viren ausgelösten Feigwarzen werden in Deutschland jährlich etwa 50.000-mal ärztlich diagnostiziert.


Was kann die HPV-Impfung bewirken?

Die beiden in Deutschland zugelassenen Impfstoffe (Gardasil® und Cervarix®) schützen nach bisher bekannten Daten für mindestens sechs Jahre vor Infektionen mit HPV 16 und 18 und den durch diese HPV-Typen ausgelösten Zellveränderungen.
Gardasil® schützt darüber hinaus vor HPV 6 und 11 und den dadurch entstehenden Feigwarzen.
Beides gilt vor allem, wenn vor und bis zum Abschluss der Impfung noch keine Infektion mit diesen HPV-Typen bestanden hat.
Die Impfstoffe werden gentechnisch hergestellt. Sie enthalten kein Erbmaterial der Viren und können selbst keine Infektion hervorrufen.

Für wen ist die Impfung gedacht und wie wird sie verabreicht?

Die STIKO (Ständige Impfkommission, verantwortlich für die öffentliche Empfehlung von Impfungen in Deutschland) empfiehlt seit 2007 die HPV-Impfung für Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren, also möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt. Alle gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernehmen für diese Altersgruppe die Kosten.
Zugelassen ist der Impfstoff für Mädchen von 9-15 Jahren und für Frauen von 16-26 Jahren.
Die Grundimpfung besteht aus drei Spritzen, die innerhalb eines Zeitraumes von 6-12 Monaten jeweils in den Oberarm gegeben werden.
Als kurzfristige Nebenwirkungen sind Beschwerden an der Impfstelle mit Schmerzen, Rötung und Juckreiz in bis zu 80% der Fälle beschrieben, in 10% der Fälle tritt Fieber auf. Es gibt vereinzelt allergische Reaktionen bis zum Asthmaanfall sowie Gelenkentzündungen.

In einem zeitlichen Umfeld zur Impfung traten weltweit mehrere ungeklärte Todesfälle auf. Von sämtlichen Fachgremien konnte ein Zusammenhang zwischen den Todesfällen und der Impfung weder festgestellt noch ausgeschlossen werden. Seit Bekannt werden dieser Ereignisse sind keine neuen Todesfälle zeitnah zur Impfung gemeldet worden. Die zuständigen nationalen und internationalen Impfstoffzulassungsbehörden halten einen Zusammenhang für unwahrscheinlich, so dass die Zulassungen der Impfstoffe nicht verändert wurden.

Offene Fragen zur HPV-Impfung

Noch wissen wir nicht,

- wie lange der Impfschutz anhält und ob eine Auffrisch-Impfung notwendig ist.
Wie bei allen neuen Impfstoffen können bisher nur Aussagen über die Wirkung seit Studienbeginn bis zum heutigen Tage gemacht werden. Dieser Zeitraum liegt bei maximal 6,4 Jahren. Für diesen Zeitraum besteht ein Impfschutz.

- wie sich die Impfung auf die Verteilung der übrigen HPV-Typen auswirken wird.
Es ist nicht auszuschließen, dass anstelle von HPV 16 und 18 (sowie 6 und 11) vermehrt andere HPV-Typen auftreten, die auch krebsauslösend wirken können. Ebenso ist möglich, dass die Impfung auch gegen andere HPV-Typen wirksam ist. Aufgrund der kurzen Beobachtungszeit ist hierzu noch keine Aussage möglich.

- wie sich die Impfung auswirkt, wenn vorher schon eine Infektion mit HPV stattgefunden hat.
Wenn eine Infektion durch die HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 bereits erfolgt ist, ist nach bisherigen Erkenntnissen die Impfung deutlich weniger wirksam. Zur Frage, ob vor der Impfung älterer Frauen ein Test auf diese vier HPV-Typen sinnvoll ist, bestehen unterschiedliche Meinungen. Der üblicherweise verwendete HPV-Test wäre hierfür ungeeignet und die Untersuchung wird von den Krankenkassen nicht bezahlt.

- in welchem Ausmaß durch die Impfung Gebärmutterhalskrebs langfristig verhindert wird
Hierfür ist die bisherige Beobachtung noch zu kurz.

- wie sinnvoll es wäre, auch die Jungen zu impfen.
Zwar ist der Impfstoff formal auch für Jungen in der gleichen Altersgruppe zugelassen, eine Empfehlung öffentlicher Stellen für die Impfung von Jungen liegt jedoch aufgrund fehlender belastbarer Erkenntnisse nicht vor.

Weitere Maßnahmen, um Gebärmutterhalskrebs zu verhindern:

- Teilnahme an der Früherkennung.
Seit 1970 bezahlen die Krankenkassen einen jährlichen Abstrich vom Gebärmutterhals (Pap-Abstrich) als Krebsfrüherkennungsuntersuchung bei Frauen ab dem 20. Geburtstag. Die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs hat sich seitdem um 60% verringert, vieles spricht für einen Zusammenhang. Durch weitere Qualitätssteigerung und vor allem durch eine vermehrte Teilnahme an den Abstrichuntersuchungen ließe sich der Effekt noch verbessern.
Bei Frauen, die diese Untersuchung regelmäßig wahrnehmen, fallen Zellveränderungen meistens rechtzeitig auf, bevor sie sich zu Krebs weiterentwickelt haben. Allerdings können auch regelmäßige Abstriche das Entstehen von Gebärmutterhalskrebs nicht vollständig verhindern.
Falls eine spontane Abheilung einer Zellveränderung nicht erfolgt, wird in einer meist ambulanten Operation das veränderte Gewebe vom Gebärmutterhals entfernt. Nach dieser Behandlung besteht eine sehr hohe Heilungsrate.

Die Impfung schützt nicht vor allen HPV-Typen, die Krebs auslösen können, daher gilt:
Auch Mädchen und Frauen, die die HPV-Impfung erhalten haben, sollten unbedingt weiter regelmäßig Abstrichkontrollen vom Gebärmutterhals vornehmen lassen.

- Benutzen von Kondomen.
Kondome können die Übertragung von HPV zwar verringern, aber nicht sicher verhindern. Auch wenn der Schutz nicht vollständig ist, wird die Benutzung von Kondomen empfohlen - auch um sich vor anderen Krankheitserregern wie Chlamydien, Hepatitis-B-Viren und HIV sowie vor ungewollten Schwangerschaften zu schützen.

- Vermeiden von weiteren Risiken.
Damit ist vor allem der Verzicht auf das Rauchen gemeint. Bei bestehender HPV-Infektion erhöht Rauchen das Risiko für Gebärmutterhalskrebs.

Weitergehende Empfehlungen

Mit der gemeinsamen Erklärung wurde der momentane Sachstand (5/2008) zur HPV-Impfung von den beteiligten Organisationen zusammengestellt. Dieser Informationsstand soll als gemeinsam vertretene Grundlage für die Beratung von an der Impfung Interessierten dienen. Sie ersetzt nicht die zielgruppenspezifischen Informationen oder das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt, die/der die Mädchen und Frauen – falls gewünscht – mit weiteren Erläuterungen bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützt."

Quelle: http://www.gesundheit-in-bremen.de/gesundheitsschutz/gesundheitsschutz4_3a.html#HPV-Impfung

Freitag, 13. Februar 2009

HPV-Impung (15)

Informationen zur HPV-Impfung, in diesem Fall von der Homepage von "pro familia":

Die Durchführung von HPV Tests bedeutet, dass viele Frauen „positiv“ getestet werden, obwohl keine Erkrankung vorliegt. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass viele Frauen (leider auch einige GynäkologInnen) das Risiko, nach positivem HPV Test an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, fälschlicherweise sehr hoch einschätzen.
Oft kommt es zu einer latenten Krebsangst. (Fettdruck durch Blog-Verfasser)
Auch die Aufklärung über tatsächliche statische Zahlen hilft da wenig. (Nur 1% aller langfristig bestehenden Infektionen mit Hochrisikotypen führen zu Gebärmutterhalskrebs) Die Folge sind engmaschige Abstrichuntersuchungen mit den damit verbundenen Ängsten, wiederholte HPV Tests und weiterführende Untersuchungen.

Quelle: http://www.profamilia.de/article/show/14662.html#4


Zum Stichwort "Autosuggestion" der Artikel aus der deutschen Wikipedia:

Autosuggestion ist der Prozess, durch den eine Person ihr Unterbewusstsein trainiert, an etwas zu glauben. Dies wird erreicht durch Selbsthypnose oder wiederholte Selbst-Affirmationen, und kann als eine Form von selbst-induzierter "Gehirnwäsche" angesehen werden. Die Wirksamkeit der autosuggestiven Gedankenformeln kann durch mentale Visualisierungen des erwünschten Ziels erhöht werden. Der Erfolg der Autosuggestion wird umso wahrscheinlicher, je konsistenter und länger (bzw. öfter) sie angewendet wird.

Bei der Autosuggestion wird ein und derselbe formelhaft umrissene Gedanke über längere Zeit in Form mentaler Übungen wiederholt, bis er zum festen Bestandteil des unbewussten Denkprozesses geworden ist. Dies geschieht oft in Kombination mit Entspannungstechniken. Je nach weltanschaulichem Hintergrund wird erwartet, dass sich dieser Gedanke in Überzeugungen oder Tatsachen verwandelt. Dieser Prozess kann sowohl absichtlich wie auch unabsichtlich erfolgen, obwohl Autosuggestion üblicherweise die bewusste Anwendung bedeutet. Typische Wege, den eigenen Geist durch Autosuggestion zu beeinflussen, sind: Sich die Auswirkungen einer Überzeugung bildlich vorzustellen, sie verbal zu bekräftigen oder sie mental durch permanente Wiederholung zu vergegenwärtigen (innerer Sprechgesang).

Die Lehre der Autosuggestion wurde von dem französischen Apotheker Émile Coué im 19. Jahrhundert entwickelt. Er bemerkte, dass die Wirkung der Medikamente, die er seinen Kunden gab, davon beeinflusst wurde, mit welchen Worten er sie ihnen überreichte. Aus dieser Beobachtung entwickelte er den Gedanken, dass jeder Mensch sein Wohlbefinden steigern kann, indem er sich selbst Suggestionsformeln vorsagt.

Zu den Anwendungsgebieten der Autosuggestion zählen unter anderem das Autogene Training, das mentale Training und das Positive Denken. Autosuggestionen sind auch Bestandteil esoterischer und okkulter Verfahren.


Literatur

* Emile Coué: Die Selbstbemeisterung durch bewußte Autosuggestion, Basel 1997, Verlag Schwabe, ISBN 3796506356
* Erich Rauch: Autosuggestion und Heilung. Die innere Selbst-Mithilfe, 6. Auflage, Heidelberg 1994, Haug-Verlag, ISBN 3-7760-1426-1
* Sven Tönnies: Selbstkommunikation. Empirische Befunde zu Diagnostik und Therapie, Heidelberg 1994, Verlag Asanger, ISBN 3-89334-268-0

http://de.wikipedia.org/wiki/Autosuggestion

Kommentar:
Mit einem Messer lassen sich sowohl Nahrungsmittel zum eigenen Wohl zerkleinern, als auch Schnittwunden zufügen. Ähnliches gilt sicher auch für die Autosuggestion.

HPV-Impung (14)

Informationen aus dem "impf-report" Newsletter 26/2008 (www.impf-report.de) vom 04.12.2008 (Teil 3):

  • Bremen: Kleine Anfrage der GRÜNEN zur HPV-Impfung

    Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (vom 18. Dez. 2006)

    "Berlin: (hib/MPI) Nach Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001 ist die Zahl der Meldungen von Impfkomplikationen durch Ärzte und Heilpraktiker gestiegen. Wie aus der Antwort der Bundesregierung (16/3739) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (16/3433) hervorgeht, wurden 2001 insgesamt 322 Verdachtsfälle von Impfkomplikationen gemeldet. Im Jahr 2005 seien es 517 Verdachtsfälle gewesen. Zusätzlich erhalte das für die Prüfung und Zulassung von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Meldungen von pharmazeutischen Unternehmen, der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und der Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker. So seien dem PEI beispielsweise im Jahr 2005 von dieser Seite 876 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen angezeigt worden, erläutert die Regierung."

    Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2006/2006_390/02.html

    Kleine Anfrage Bündnis 90 /Die Grünen vom 5. Dez. 2006:
    http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2006/2006_390/02.html

    Antwort der Bundesregierung vom 18. Dez. 2006:
    http://dip.bundestag.de/btd/16/037/1603739.pdf

    Kommentar (Hans U. P. Tolzin, Herausgeber des impf-report):
    Die Antwort der Bundesregierung ist irreführend, denn sie versucht den Eindruck zu erwecken, dass es erst seit der Einführung des IfSG - und der Meldepflicht - zu einer Erhöhung der Meldezahlen gekommen ist.
    Dies trifft nicht zu: Bereits in den Jahren davor hat es eine vergleichbare Steigerung gegeben, die auch auf eine allgemeine Zunahme der Erkrankungen nach Impfungen zurückführen kann. Diese Zunahme der impfbedingten Erkrankungen setzt sich ab 2001 lediglich fort.


  • "Armplexusneuritis im Zusammenhang mit GARDASIL"

    "Gardasil® ist ein Impfstoff zur Prävention von Vorstufen maligner Läsionen im Genitalbereich, Zervixkarzinomen und äußeren Genitalwarzen.
    Gardasil® enthält virusähnliche Partikel (virus-like particles, VLP) der onkogenen Subtypen 16 und 18 des humanen Papillomavirus (HPV) sowie der Subtypen 6 und 11, die für etwa 90 % der Genitalwarzen (Condylomata acuminata) verantwortlich sind. Der AkdÄ wurde der Fall einer 18-jährigen Frau gemeldet, die acht Wochen nach der zweiten Injektion von Gardasil® mit einer akuten Parese des rechten Arms sowie einer latenten Parese des rechten Beins stationär aufgenommen wurde. (...)" -

    Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
    http://www.akdae.de/20/20/Archiv/2008/20081031.html


  • Bremen: "Gemeinsame Erklärung zur HPV-Impfung"

    Auszug aus einer gemeinsamen Erklärung von
    * Bremer Senatorin f. Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend u Soziales
    * Ärztekammer Bremen
    * Bremer Zentralstelle für die Verwirklichung der Rechte der Frau
    * Berufsverband der Frauenärzte e.V., Landesverband Bremen
    * Gesundheitsamt Bremen
    * Hausärzteverband Bremen e. V.
    * Gesundheitsamt Bremerhaven
    * Berufsverband der Kinder- u Jugendärzte e. V., Landesverb. Bremen
    Stand 6/2008

    "Offene Fragen zur HPV-Impfung

    Noch wissen wir nicht,

    - wie lange der Impfschutz anhält und ob eine Auffrisch-Impfung notwendig ist. Wie bei allen neuen Impfstoffen können bisher nur Aussagen über die Wirkung seit Studienbeginn bis zum heutigen Tage gemacht werden.
    Dieser Zeitraum liegt bei maximal 6,4 Jahren. Für diesen Zeitraum besteht ein Impfschutz.

    - wie sich die Impfung auf die Verteilung der übrigen HPV-Typen auswirken wird. Es ist nicht auszuschließen, dass anstelle von HPV 16 und 18 (sowie 6 und 11) vermehrt andere HPV-Typen auftreten, die auch krebsauslösend wirken können. Ebenso ist möglich, dass die Impfung auch gegen andere HPV-Typen wirksam ist. Aufgrund der kurzen Beobachtungszeit ist hierzu noch keine Aussage möglich.

    - wie sich die Impfung auswirkt, wenn vorher schon eine Infektion mit HPV stattgefunden hat. Wenn eine Infektion durch die HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 bereits erfolgt ist, ist nach bisherigen Erkenntnissen die Impfung deutlich weniger wirksam. Zur Frage, ob vor der Impfung älterer Frauen ein Test auf diese vier HPV-Typen sinnvoll ist, bestehen unterschiedliche Meinungen. Der üblicherweise verwendete HPV-Test wäre hierfür ungeeignet und die Untersuchung wird von den Krankenkassen nicht bezahlt.

    - in welchem Ausmaß durch die Impfung Gebärmutterhalskrebs langfristig verhindert wird. Hierfür ist die bisherige Beobachtung noch zu kurz.

    - wie sinnvoll es wäre, auch die Jungen zu impfen. Zwar ist der Impfstoff formal auch für Jungen in der gleichen Altersgruppe zugelassen, eine Empfehlung öffentlicher Stellen für die Impfung von Jungen liegt jedoch aufgrund fehlender belastbarer Erkenntnisse nicht vor."

    http://www.gesundheit-in-bremen.de/download_dateien/gesundheitsschutz/HPV_gemeinsamErklaerung.pdf

    Kommentar(Hans U. P. Tolzin, Herausgeber des impf-report):
    Wenn man ein wenig zwischen den Zeilen lesen kann, ist diese - durchaus hochoffizielle - Erklärung bemerkenswert.

    Man weiß also nicht, ob die teuerste Impfung aller Zeiten nicht alle 7 Jahre aufgefrischt werden muss. Wobei hier "Impfschutz" nicht automatisch "Nichterkrankung" bedeutet, sondern bestimmte Ergebnisse von Labortests bei Gesunden.

    Man weiß also nicht, ob der hypothetische Erfolg der Impfung nicht durch andere HPV-Subtypen, die nicht im Impfstoff enthalten sind, nicht wieder zunichte gemacht wird. Die Hypothese von der "Erregerverschiebung" wird immer dann aus der Schublade geholt, wenn man beobachtet, dass durch die Impfung die tatsächliche Erkrankungsrate gar nicht gesunken ist. Sie basiert übrigens auf der Zuverlässigkeit von Labortests, für deren Eichung es merkwürdigerweise keinen international verbindlichen Standard gibt.

    Man weiß nicht, ob die Impfung wirkt, wenn ein Impfling bereits Kontakt mit dem Virus hatte. Im Grunde müssten alle Mädchen und Frauen ständig ihren Virusstatus im Auge behalten. Doch der basiert auf Labortests, für deren Eichung es keine verbindliche Regelung gibt...

    Eigentlich weiß man nicht, ob überhaupt eine Wirkung erzielt wird.

    Ergänzend wäre noch zu erwähnen, dass die Todesfälle im Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs seit 30 Jahren kontinuierlich sinken und wenn diese Tendenz anhält, in 20 Jahren bei Null gelandet sein wird. Auch ohne die teuerste Impfung aller Zeiten.

  • "Der HPV-Vierfachimpfstoff ist auch bei Männern wirksam"

    "(PR-inside.com 24.11.2008 14:42:03) -
    Der HPV-Vierfachimpfstoff gegen humane Papillomviren (HPV-Typen 6, 11, 16, 18) ist auch bei Männern wirksam. Zu diesem Ergebnis kam die Primäranalyse der Ergebnisse einer zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie.
    So konnten mit Hilfe des HPV-Vierfachimpfstoffes bei Männern im Alter von 16 bis 26 Jahren(*) insgesamt 90 %(+) aller durch die HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 bedingten äußeren Genitalläsionen verhindert werden. Diese neuen Daten wurden vergangene Woche im Rahmen der Konferenz der European Research Organisation on Genital Infection and Neoplasia (EUROGIN) in Nizza vorgestellt. (...)" -

    Pressemeldung von Sanofi Pasteur MSD
    http://www.pr-inside.com/de/der-hpv-vierfachimpfstoff-ist-auch-bei- r933041.htm

    Kommentar (Hans U. P. Tolzin, Herausgeber des impf-report):
    Wenn Sie zu den regelmäßigen Lesern des Newsletters oder der Zeitschrift "impf-report" gehören, ist es Ihnen vielleicht aufgefallen:
    Hier wird nicht etwa behauptet, dass durch die Impfung die Häufigkeit der Genitalläsionen, also krankhaften Gewebeveränderungen zurückgegangen wäre. Sondern die Diagnosen "HPV-Typ 6, 11, 16 oder 18" wurden seltener gestellt.
    Das ist nicht das Gleiche. Diese Diagnosen werden mit Hilfe von sogenannten PCR-Tests gestellt, für deren Eichung es laut Hersteller keine Standards gibt.
    Worauf die Tests reagieren, wissen wir nicht. Vermutlich ist zudem im sogenannten "Placebo", wie in den Zulassungsstudien zu Gardasil auch, das Nervengift Aluminiumhydroxid enthalten. Welchen Einfluss das auf die PCR-Diagnose hat, wäre eine interessante Frage.
    Ein beschleunigtes Zellsterben würde als Erklärung für die Positiv-Reaktionen der PCR schon ausreichen. Die PCR reagiert nicht etwa auf spezifische Viren, sondern auf spezifische Gensequenzen. Die können genauso gut auch von anderen Viren - oder aus Zelltrümmern stammen.

Donnerstag, 12. Februar 2009

HPV-Impung (13)

Informationen aus dem "impf-report" Newsletter 26/2008 (www.impf-report.de) vom 04.12.2008 (Teil 2):

  • "Die Gefahren bedeuten, dass mehr Forschung nötig ist"

    Cervical Cancer Vaccine: 'dangers Mean More Research Is Needed'
    Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs: "Die Gefahren bedeuten, dass mehr Forschung nötig ist"
    Übersetzung: Astrid Fenton

    Eine unabhängige Forscherin in Sachen Gesundheit fordert die Regierung zu mehr Forschung hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen des Impfstoffes gegen Gebärmutterhalskrebs aus, der momentan jungen Frauen im ganzen Land verabreicht wird.
    Grace Filby, die für ihre Forschungen auf dem Feld der Phagentherapie einen Churchill Fellowship Preis bekam, glaubt, dass über die Auswirkungen des Impfstoffes auf Kinder mit Vorerkrankungen und geschwächtem Immunsystem aufgrund bestehender Medikation nicht genug bekannt ist.
    Grace aus Reigate, Surrey, sagte: "Wir wissen einfach nicht, ob der Impfstoff mit anderen Medikamenten oder Erkrankungen Wechselwirkungen zeigt, und die Hersteller haben dies noch nicht untersucht. Dies könnte ein sehr guter Grund sein, warum manche Familien und Schulen zögern oder nicht mitmachen."
    Sie hat in dieser Woche an die Bildungsminister und Gesundheitsbeauftragten des UK geschrieben und dringende unabhängige Studien in kleinem Umfang gefordert, die etwaige Gesundheitsprobleme beleuchten könnte, die von bereits durchgeführten Impfungen herrühren.
    Grace, die jahrelange Erfahrung im Unterrichten innovativer Wissenschaften und Projekten für besondere Erziehungsanforderungen hat, sagte: "Während viele Schulen auf die erste Injektion warten, gibt es Gelegenheiten, den Eltern und betroffenen Schülern wertvolle Informationen und Hinweise über die Nebenwirkungen von Cervarix, dem Krebsimpfstoff von GlaxoSmithKline, zukommen zu lassen."
    Sie schlug eine Untersuchung der Anwesenheitslisten an der St. Monica's High School in Lancaster vor, wo die Schulleitung berichtet hat, dass einige Mädchen nach der Impfung entweder fehlten oder wegen Schwindel, Übelkeit, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen oder Fieber nach Hause geschickt werden mussten. Sie schlug auch eine Studie von Nebenwirkungen am staatlichen Royal Alexandra and Albert Internat vor, an dem Mädchen des achten Jahrgangs am Freitag, den 26. September, die erste Injektion bekamen, am selben Tag, an dem die Sendung „Any Questions?" vom BBC Radio 4 an der Schule stattfand. Eine Antwort in „Any Answers?" weist auf Anraten des Arztes auf die zusätzlichen Impfrisiken für manche Kinder hin, in deren Familie z.B. Epilepsie vorkommt.

    Grace Filby sagte: "Da den Schulen in diesen massiven Impfprogrammen so viel Verantwortung zukommt, könnte das Ressort für Kinder, Schule und Familien einen wertvollen Beitrag zur Debatte leisten, indem es ein paar einfach, unabhängige Studien erleichtert. Ich habe beide Schulen hinsichtlich der Vorschläge angeschrieben und hoffe, dass die Kultusminister helfen, indem sie sie absegnen." -

    MedicalNewsToday.com vom 1. Okt. 2008
    http://www.medicalnewstoday.com/articles/123762.php

    Ein Kommentar von Dr. Mercola (engl.):
    http://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2008/10/25/promi nent-scientist-warns-of-hpv-vaccine-dangers.aspx

  • Frauengesundheitszentren können HPV-Impfung nicht empfehlen
    Noch vieles unklar
    OFFENBURG (BZ)

    Greta Schuler vom Frauengesundheitszentrum Stuttgart kann eine HPV-Impfung derzeit nicht empfehlen, und das sagte sie neulich auch bei einer Veranstaltung im Frauen- und Müttergesundheitszentrum Offenburg (...).
    Bundesweit seien sich, so der Vorstand des Offenburger Zentrums, die 17 bestehenden Frauengesundheitszentren einig: Man wisse nicht, wie lange diese Impfung anhält, auch nicht, wie sich die Viren langfristig verhalten, welche Langzeitwirkung die Impfung überhaupt hat auf den Körper der Heranwachsenden. Auch sei nicht klar, was passiert, wenn ein – weil bereits sexuell aktiv – HPV-infiziertes Mädchen geimpft wird. (...) -
    Badische Zeitung vom 6. Nov. 2008
    http://www.badische-zeitung.de/offenburg/kreisnotizen-x3zaaxayx-- 7478162.html